Dornburg

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Schutzgebiet seit

1927 (Gebietserweiterung 2014)

Flächengröße

120,91 ha

Lage

nördlich von Frickhofen (Gemeinde Dornburg)

Die „Dornburg“ ist eins der ältesten Naturschutzgebiete in Hessen. Wegen seiner historischen und geologischen Besonderheiten ist es auch überregional bekannt. Ein absolutes und in Hessen einzigartiges Highlight ist das „Ewige Eis“. Im Winter lassen hier Luftströmungen unter dem losen Basaltgeröll des Berges Feuchtigkeit zu Eis gefrieren, das auch im Sommer niemals ganz auftaut. Grund für die Auszeichnung als Naturschutzgebiet war jedoch die Vielfalt der hier auftretenden Lebensräume. Das Gebiet umfasst ein Mosaik aus verschiedenen Waldgesellschaften, Heckenstrukturen sowie karge Offenlandbereiche, die auf Grund des felsigen Untergrundes besondere, gut angepasste Pflanzengesellschaften beherbergen. Durch die Verknüpfung der einzelnen Lebensräume finden hier einige stark gefährdete Vogelarten geeignete Brut- und Jagdgebiete. Die Grünlandstandorte und Heckenbereiche bieten zudem vielen Schmetterlingen und Heuschrecken einen optimalen Lebensraum. Die „Dornburg“ ist außerdem für international streng geschützte Fledermausarten von Bedeutung. Mit der Erweiterung des Naturschutzgebietes um den stillgelegten Steinbruch im Jahr 2014, konnte die Erhaltung des Lebensraums für seltene Amphibien und den Uhu sichergestellt werden.

Seltene Tierarten

Uhu, Rotmilan, Raubwürger, Bechsteinfledermaus, Großen Mausohr,

Großer- und Mauerfuchs, Kaisermantel, Gelbbauchunke und Kreuzkröte

Pflege

Zum Erhalt der mageren Offenlandstandorte werden diese jährlich gemäht und von aufwachsenden Gehölzen befreit. Im Steinbruch werden regelmäßig Pfützen und Flachwassertümpel, als typische temporäre Laichgewässer für Amphibien, angelegt.

Kulturgeschichte

Die Sage vom „Donnerberg“ besagt, dass die Dornburg einst eine geweihte Opferstätte für den germanischen Gott Donar (Thor) gewesen sei. Relikte eines keltischen Befestigungs-Ringwalls (Oppidum) weisen außerdem auf eine Siedlung schon 700 v.Chr. Auch aus dem Mittelalter liegen Siedlungshinweise in Form von Funden spätrömischer Münzen vor.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Abbaugebiete Dornburg-Thalheim“ (5414-304).

 

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