Ernstberg bei Sichenhausen

Lesedauer:2 Minuten

Schutzgebiet seit

1982

Flächengröße

17,09 ha

Lage

östlich von Sichenhausen (Stadt Schotten)

Der „Ernstberg bei Sichenhausen“ liegt an einem steilen Nordwesthang im Hohen Vogelsberg. Nach der historischen Rodungsperiode im Frühmittelalter wurden die flachgründigen, unproduktiven Böden auf Basaltuntergrundgestein als Huteweiden für Rinder genutzt. Die jahrhundertelange Nutzungsgeschichte hat wertvolle Relikte hinterlassen, welche den kulturlandschaftlichen Charakter des Gebietes prägen. Der „Ernstberg“ umfasst durch extensive Beweidung entstandene, abwechslungsreiche Grünlandgesellschaften, wie Mager- und Borstgrasrasen, die viele seltene Pflanzen beherbergen. Am Oberhang und auf der Bergkuppe gedeihen Überreste eines alten Buchenwaldes mit starken und romantischen Rotbuchen von über 300 Jahren Alter. Hier treten außerdem, in Folge von Verwitterungsprozessen des Untergrundgesteins, große Basaltblöcke zu Tage, welche von zahlreichen Moosen und Flechten besiedelt werden und Sonnenplätze sowie Verstecke für Reptilien schaffen. Bereichert wird das Naturschutzgebiet zudem durch strukturschaffende Hecken und kleinflächige Quellbereiche. Die enge Verknüpfung der verschieden Lebensräume machen den „Ernstberg“ für eine vielfältige Tierwelt mit einigen bedrohten Arten besonders schützenswert. Insekten finden auf den Wiesen wertvolle Futterpflanzen und viele, teils bedrohte Vogelarten reiche Jagdgründe im Offenland und Nistmöglichkeiten in den Hecken- und Waldbereichen.

Seltene Pflanzenarten

Gemeines Katzenpfötchen, Arnika, Trollblume, Sumpf-Weidenröschen, Heidenelke, Gewöhnliche Kreuzblume und Deutscher Enzian

Seltene Tierarten

Bekassine, Wiesenpieper, Neuntöter und Grasfrosch

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt des artenreichen Grünlandes mit seinen seltenen Rasengesellschaften, wird dieses auch heute wieder traditionell mit Rindern beweidet. Die kleinen Buchenaltbestände sowie wie Hecken werden ihrer Entwicklung überlassen und benötigen daher keine Pflege.

Auch Sie können zum Schutz des besonderen Lebensraumes und der dort Ruhe und Schutz suchenden Tiere beitragen!

Wir bitten Sie daher: Leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs!

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Hoher Vogelsberg“ (5421-302) und Vogelschutzgebiet „Vogelsberg“ (5421-401).

 

Schlagworte zum Thema