Hasel bei Donsbach

Hasel bei Donsbach

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Schutzgebiet seit

1995

Flächengröße

23,96 ha

Lage

westlich von Donsbach (Stadt Dillenburg)

   

Das Naturschutzgebiet „Hasel bei Donsbach“ umfasst die artenreichen Grünlandbereiche südlich und nördlich des Donsbaches. Beim südlichen Teil des Gebiets, der namensgebenden „Hasel“, handelt es sich um eine ehemals gemeindeeigene Viehweide (Huteweide), auf die ansässige Bauern, vermutlich schon im Mittelalter, ihre Schafe, Ziegen und Rinder trieben. Durch die historische Beweidung konnte sich hier die heute seltene Pflanzengesellschaft Borstgrasrasen entwickeln. Mit dem Rückgang dieser Nutzungsform seit den 1950er Jahren erobern Gebüsche den besonderen Rasen. Im Unterhang der steilen Hutefläche, einem ehemaligen Abbaugebiet für Schiefer und Gesteinssplitt, konnten sich auf geringer Bodenauflage Heidegesellschaften ausbilden, die im Frühsommer wegen des reichen Vorkommens der seltenen Arnika und des Deutschen Ginsters auffällig gelb blühen. An steinigen, felsigen Standorten gedeiht darüber hinaus ein Silikat-Magerrasen mit typisch kleinwüchsigen, kurzlebigen Pflanzen und vielen Flechten. Sehr gegensätzlich dazu ist der nördliche Teil des Naturschutzgebiets mit frischen und feuchten Wiesen, die eine Vielzahl seltener Arten, wie zahlreichen Orchideen, beherbergen. Die „Hasel bei Donsbach“ ist aber auch als Lebensraum einer artenreichen Insektenlebensgemeinschaft von Bedeutung. Hier konnten 49 teils seltene Schmetterlingsarten sowie 17 Heuschreckenarten nachgewiesen werden.

Seltene Pflanzenarten

Arnika, Deutscher Ginster, Mondraute, Katzenpfötchen, Geflecktes-, Brand-, Stattliches und Breitblättriges Knabenkraut, Weiße Waldhyazinthe, Trollblume, Kleines Wintergrün, Sumpf-Weidenröschen, Buntes Vergissmeinnicht, Nordisches Labkraut und die Traubige Trespe

Seltene Tierarten

Brombeer-Zipfelfalter, Kaisermantel, Kleiner Sonnenröschen-Bläuling, Goldene Acht, Märzveilchenfalter, Zwerg-Bläuling, Hainveilchen Perlmutterfalter, Heide-Grashüpfer, Gefleckte Keulenschrecke, Warzenbeißer, Sumpfschrecke, Neuntöter, Tannenhäher, Wespenbussard, Wasseramsel sowie Klein-, Grau- und Grünspecht

Pflegemaßnahmen

Zur Wiederherstellung und Erhaltung des Hutecharakters sowie zur Entwicklung des Borstgrasrasens wird die ehemalige Gemeindeweide auch heute wieder traditionell mit Schafen und Ziegen beweidet. Die artenreichen Grünlandbereiche außerhalb der Hutungen werden einmal jährlich gemäht. Gebüsche und Hecken werden regelmäßig zurückgeschnitten.

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume und deren seltenen Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

 

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000! FFH-Gebiet Wald und Grünland um Donsbach (5215-308).

 

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