An der Brachehöll bei Niedereisenhausen

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Schutzgebiet seit

1984

Flächengröße

4,08 ha

Lage

östlich von Niedereisenhausen (Gemeinde Steffenberg)

Die „Brachehöll bei Niedereisenhausen“ liegt am Nordrand des Berges Brachhöll im Gladenbacher Bergland. Das Naturschutzgebiet umfasst Reste einer historischen Gemeindeweide (Hutung), auf welche die ortsansässigen Bauern ihr Vieh trieben. Die langjährige Beweidung des Ost- sowie Nordwesthanges hinterließ in dem von land- und forstwirtschaftlicher Nutzung umringten Gebiet, einen artenreichen Magerasen-Komplex mit den heute seltenen Lebensraumtypen Wacholderheide und submediterrane Halbtrockenrasen. Hier gedeihen gut erhaltene Heidegesellschaften mit seltenen Pflanzen wie dem Deutschen Ginster, der Echten Mondraute und ausgedehnte Wacholderbestände, von denen Einzelexemplare bis zu 5 Meter imposant in die Höhe ragen. Durch die zeitweise Aufgabe der Beweidung und Perioden mit geringer Beweidungsintensität konnten sich dichte Gebüsche ausbreiten von denen der stark bedrohten Raubwürger als Heckenbrüter profitiert. Mit der Nutzungsverringerung konnte sich jedoch auch die Besenheide über größere Flächen der wertvollen Rasengesellschaften ausbreiten, was langfristig zur Verarmung des Artenspektrums führt. Mit der Unterschutzstellung der „Brachehöll bei Niedereisenhausen“ soll die Erhaltung des kulturlandschaftlichen Reliktes und die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt durch eine angemessene Pflege sichergestellt werden.

Seltene Pflanzenarten

Deutscher Ginster, Heidenelke und Echte Mondraute

Seltene Tierarten

Raubwürger, Großer Perlmutterfalter, Thymian-Widderchen, Kommafalter und Brauner Feuerfalter

Pflegemaßnahmen

Zur Erhaltung des wertvollen Magerasen-Komplexes wird dieser zweimal jährlich gemäht oder mit Schafen beweidet. Zur Verjüngung überalterter Gebüsche, werden diese zurückgeschnitten. Gebietsfremde Nadelbäume werden behutsam entfernt.

 

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Magerrasen bei Steinperf und Brachehöll bei Niedereisenhausen“ (5116-310).

 

 

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