Christenberg

Schutzgebiet seit

1978

Flächengröße

25,79 ha

Lage

östlich von Münchhausen (Gemeinde Münchhausen)

Der „Christenberg“ liegt als 387 Meter hohe Erhöhung im Westen des Burgwaldes, einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete Hessens. Hier kommt ein Mosaik verschiedener Waldgesellschaften vor, welche teilweise von besonderer ökologischer Bedeutung sind. Im Norden des Naturschutzgebietes liegt der feuchte Talhäuser Grund mit zwei ehemals zur Fischzucht genutzten Teichen. Der obere, von Quellmulden gespeiste „Spiegelteich“ zeichnet sich durch eine ausgeprägte Wasservegetation, mit einem Vorkommen des seltenen Alpen-Laichkrauts, aus. Die kalten Stillgewässer werden von zahlreichen Amphibien, wie Faden- und Bergmolch aber auch von der bedrohten Geburtshelferkröte zum Laichen aufgesucht. In östlicher und südwestlicher Richtung des Spiegelteiches gedeihen lückige Erlensumpfwälder, in denen kleinflächig Quellniedermoore mit flächendeckender Torfmoos-Decke und einer bemerkenswerten Farn-, Bärlapp- und Seggen-Flora auftreten. Westlich des Spiegelteiches schließt der Talgrund des Silberbornbaches an, welcher von einem ausgedehnten, farnreichen Erlenauwald begleitet wird. Den weitaus größeren Teil des Naturschutzgebietes nehmen jedoch Mischwälder sowie aufgeforstete Nadelwälder mit bestandsbildenden Fichten-, Kiefern- Douglasien- und Lärchenbeständen ein. Eine echte botanische Rarität ist das Vorkommen des vom Aussterben bedrohten Zeillers-Flachbärlapp in einem lichten Jungfichten-Bestand. Kleinflächig ergänzen Laubmisch-, Buchen- und Hangwald-Bestände den Waldkomplex. Der „Christenberg“ ist nicht nur von botanischer Bedeutung. In den abwechslungsreichen Wäldern finden auch zahlreiche Vogelarten wertvolle Lebensräume vor.

Seltene Pflanzenarten

Sprossender Bärlapp, Zeillers-Flachbärlapp, Rundblättriger Sonnentau, Graue-Segge und Pyramiden-Günsel

Seltene Tierarten

Geburtshelferkröte, Faden- und Bergmolch, Hohltaube, Grün- und Grauspecht, Raufußkauz, Grauschnäpper, Erlenzeisig und Kaisermantel

Pflegemaßnahmen

Zur Erhaltung bzw. der Entwicklung naturnaher Wälder, werden gebietsfremde Nadelbäume, vor allem Fichten, regelmäßig behutsam entnommen. In den Laubwaldgesellschaften wird die forstliche Nutzung zurückgenommen sowie Alt- und Totholz, als wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten und höhlenbrütende Vögel, gefördert. Mit dem Abtragen des Oberbodens wird der Zeillers-Flachbärlapp an seinem Standort in seinem Bestand gesichert und seine weitere Ausbreitung gefördert.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Christenberg“ (5018-302) und Vogelschutzgebiet „Burgwald“ (5018-401).

 

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