Die Oberweide bei Breungeshain

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Schutzgebiet seit

1995

Flächengröße

10,70 ha

Lage

nordöstlich von Breungesheim (Stadt Schotten)

   

Die „Oberweide bei Breungeshain“ liegt auf einer Höhe von über 640 Metern im Hohen Vogelsberg am Oberlauf des Eichelbaches, welcher das gesamte Naturschutzgebiet begleitet. In einem abwechslungsreichen Mosaik verschiedenster Standortbedingungen von felsig, flachgründig, mager bis quellig-feucht gedeihen hier vielfältige Pflanzengesellschaften. Einen großen Anteil am Naturschutzgebiet nimmt der besonders geschützte Borstgrasrasen ein. Er ist ein kulturlandschaftliches Relikt, das durch die historische Nutzung der basaltreichen, unproduktiven Böden als Weiden für Schafe, Ziegen und Rinder entstand. An den dauernassen Quellstandorten finden sich ebenso schützenswerte Kleinseggensumpf-Gesellschaften und Sumpfdotterblumenwiesen, mit seltenen, gut an die Feuchtigkeit angepassten Pflanzenarten. Wertvoll ergänzt werden diese Biotope vom naturnahen Eichelbach mit seinen angrenzenden blütenreichen Wiesen, Weidengebüschen und kleinen, jungen Feuchtwäldern mit Ebereschen, Weiden und Erlen. Neben seinen botanischen Schätzen bietet die „Oberweide“ vielen, teils gefährdeten Tieren einen geeigneten Lebensraum. So finden hier zahlreiche Insekten auf den blütenreichen Wiesen ein vielfältiges Nahrungsangebot ebenso wie Rotmilan und Habicht, welche im Offenland des Naturschutzgebietes jagen.

Seltene Pflanzenarten

Breitblättriges Knabenkraut, Arnika, Trollblume, Sumpf-Blutauge, Sumpf-Herzblatt, Sumpf-Weidenröschen, Schmalblättriges Wollgras, Fieberklee und Grau-Segge

Seltene Tierarten

Habicht und Rotmilan, Goldene Acht, Braunfleckiger und Randring-Perlmutterfalter, Perlgrasfalter, Dunkler Wieseknopf-Ameisenbläuling, Sumpfschrecke

Pflegemaßnahmen

Zur Erhaltung des Borstgrasrasen wird dieser wieder traditionell beweidet und von unerwünschtem Gehölz befreit.

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume und deren seltenen Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Hoher Vogelesberg“ (5421-302) und Vogelschutzgebiet „Vogelsberg“ (5421-401).

 

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