Schutzgebiet seit |
1987 |
Flächengröße |
202,89 ha |
Lage |
nordwestlich von Bracht (Gemeinde Rauschenberg) |
Das Naturschutzgebiet „Franzosenwiesen/Rotes Wasser“ ist das größte zusammenhängende Feuchtgebiet im Burgwald, einem der größten unzerschnittenen Waldgebiete Hessens. Es erstreckt sich etwa 7,2 Kilometer entlang des östlich verlaufenden und später in südlicher Richtung abknickenden Bachlaufes „Rote Wasser“, welcher von feuchten Auenwäldern, stellenweise auch von Sumpfwäldern begleitet wird. Im Kernbereich des Naturschutzgebietes liegen die „Franzosenwiesen“, deren Namensherkunft auf der Ansiedlung fanzösischer Hugenotten und Waldensern im 17. Jahrhundert zurückgeht. Dieser Bereich zeichnet sich durch ein besonderes Biotopmosaik aus. In schützenswerten Nieder- und Zwischenmooren gedeihen seltene Pflanzen, wie das hessenweit einmalige Vorkommen des Langblättrigen Sonnentaus. Auf nährstoffarmen Teichen schwimmen besondere Pflanzenkissen aus seltenen Torfmoosen und Gräsern, sogenannte Schwingrasen. Weitere Teiche weisen struktur- und artenreiche Ufer- und Wasservegetationen auf. Ergänzt werden diese Biotope in den Moorrandbereichen von wertvollen Kiefer- und Birken-Moorwäldern sowie kleinflächigen Eichen-Buchenbeständen. In trockenen Bereichen kommt kleinflächig die von Besenheide dominierte Vegetation der Zwergstrauchheide vor. Die Vielfältigkeit des feucht-kühlen Naturschutzgebietes bietet 22 Libellenarten, darunter die stark gefährdete Großen Moosjungfer, zahlreichen Amphibien, wie dem Fadenmolch und der bedrohten Geburtshelferkröte, aber auch europaweit geschützten Fischarten der Fließgewässer, wie dem Bachneunauge und der Groppe, einen optimalen Lebensraum. Es beherbergt darüber hinaus seltene feuchtgebietsgebundene Vogelarten wie Eisvogel, Schwarzstorch und Waldwasserläufer. Die „Franzosenwiesen/Rotes Wasser“ stellen das Kerngebiet im Biotopverbund Burgwald mit weiteren wertvollen Moorbiotopen und Talsenken dar, welches von überregionaler Bedeutung ist. |
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Seltene Pflanzenarten |
Verkannter Wasserschlauch, Moosbeere, Froschbiss, Mittlerer und Langblättriger Sonnentau, Wald-Läusekraut, Unechtes Dünnkelchmoos, Hochmoor-Schlitzkelchmoos, Steifes Widertonmoos, Flaches Kratzmoos, Mittleres und Warziges Torfmoos sowie Kammfarn |
Seltene Tierarten |
Torf-Mosaikjungfer, Arktische Smaragdlibelle, Kleine und Große Moosjungfer, Blauflügel-Prachtlibelle, Bachneunauge und Groppe, Schwarzstorch, Bekassine, Baumfalke, Raufußkauz, Waldwasserläufer, Eisvogel und Zwergtaucher, Schlingnatter und Geburtshelferkröte |
Pflegemaßnahmen |
Zur Wiederherstellung des moortypischen Wasserhaushaltes werden Entwässerungsgräben und Drainagen geschlossen. Verrohrungen und andere Wanderhindernisse am Fließgewässer werden zurückgebaut. Gebietsfremde Fichten werden entfernt und standortgerechte Baumarten gefördert. Die Heideflächen werden mit Schafen beweidet. Die Grünlandflächen werden jährlich gemäht. |
Auch Sie können zum Schutz des besonderen Lebensraumes und der dort Ruhe und Schutz suchenden Tiere beitragen! Wir bitten Sie daher: Leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs! |
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Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!FFH-Gebiet „Franzosenwiesen/Rotes Wasser“ (5018-301) und Vogelschutzgebiet „Burgwald“ (5018-401).
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Naturschutzgebiet
Franzosenwiesen - Rotes Wasser
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