In der Teisebach bei Anzefahr

Schutzgebiet seit

1988

Flächengröße

12,26 ha

Lage

westlich von Anzefahr (Stadt Kirchhain)

Das Naturschutzgebiet „In der Teisebach bei Anzefahr" liegt am Rande der Ohmsenke zwischen Anzefahr und Betziesdorf. Das wertvolle Herzstück des kleinen Naturschutzgebietes bildet ein etwa drei Hektar großes Niedermoor mit Schilfröhricht und Seggenried-Beständen, das von nassen und feuchten Grünlandbereichen umgeben wird. Hier gedeihen auffällig blühende Sumpfdotterblumen, seltene Orchideen, Fieberklee und Schmalblättriges Wollgras, welche allesamt an die heute seltenen Feuchtgebiete gebunden und daher gefährdet sind. Die botanische Vielfalt liefert gleichzeitig die Grundlage für eine artenreiche Tierwelt. Insbesondere die Lebensgemeinschaften der Schmetterlinge, Heuschrecken und Libellen sind hier hervorzuheben. Das Naturschutzgebiet wird zudem von mehreren ganzjährig wasserführenden Gräben durchzogen sowie von Fischteichen ergänzt, die von Grasfrosch und Erdkröte aufgesucht werden. Auch die gefährdete Ringelnatter findet „In der Teisebach“ geeignete Plätze zur Eiablage. Der Feuchtgebiets-Komplex stellt aber auch wichtige Lebensräume für zahlreiche Wasservogelarten bereit, die im Naturschutzgebiet brüten, Nahrung finden oder auf dem alljährlichen Zug in die Winter- und Sommerquartiere einen Zwischenstopp einlegen und Kraft tanken. Gebüschstrukturen werten das Gebiet auch für Heckenbrüter auf.

Seltene Pflanzenarten

Breitblättriges Knabenkraut, Sumpf-Stendelwurz, Fieberklee, Schmalblättriges Wollgras, Trauben-Trespe, Fuchs-, Rispen- und Schwarzschopf-Segge

Seltene Tiere

Wiesenpieper, Neuntöter, Schafstelze und Braunkehlchen, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Trauermantel und Veilchen-Perlmutterfalter, Kurzflügelige Schwertschrecke und Säbel-Dornschrecke

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt des wertvollen Feuchtgebiets-Komplexes werden die Grünlandbereiche angepasst an die Standortbedingungen, Pflanzengesellschaften und Brutzeiten der Wiesenvögel ein- bis zweimal jährlich gemäht oder beweidet. Gehölze um den großen Teich werden, wenn nötig, aufgelichtet. Der gebietsfremde Japanische Staudenknöterich wird „In der Teisbach bei Anzefahr" durch Beweidung mit Ziegen zurückgedrängt.

Auch Sie können zum Schutz des besonderen Gebietes als wertvollen Lebensraum der hier vorkommenden Tiere und Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie daher: Leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs!

Bitte unterlassen Sie das Pflücken oder Ausgraben von Pflanzen im Naturschutzgebiet!Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

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