Ohmaue-Igelsrain

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Schutzgebiet seit

1993

Flächengröße

144,84 ha

Lage

nordwestlich von Gemünden (Felda)

Das Naturschutzgebiet „Ohmaue/Igelsrain“ liegt in einem Talabschnitt des Vorderen Vogelsberges. Es umfasst ein natürliches Fließgewässer-Auen-Ökosystem, wie es heute nur noch selten zu finden ist. Der naturnahe, mäandrierende Bachlauf der Ohm wird von einem typischen Schwarzerlen-Saum durch das Tal begleitet. Angrenzend gedeihen zeitweise vom Bach überstaute sowie stark vom Grundwasser beeinflusste, artenreiche Feuchtwiesen und Seggen-Ried-Gesellschaften, welche sich mit trockenem Grünland abwechseln. In den westlichen Randbereichen des Bachtals gedeiht darüber hinaus ein besonderer Hangwald, in welchem sich durch den Austritt mehrerer Quellen ein Hainmieren-Erlen- und Erlen-Eschen-Feuchtwald ausbilden konnte. Hier kommt es im Frühling außerdem zur beeindruckenden und einzigartigen Massenblüte des seltenen Märzenbechers. Die „Ohmaue/Igelsrain“ bietet auch vielen Tieren einen abwechslungsreichen Lebensraum. Von besonderer Bedeutung ist das Gebiet als Brut-, Nahrungs- und Rastgebiet für zahlreiche, vor allem an Feuchtgebiete gebundene Vogelarten, wie beispielsweise die Bekassine. Aber auch die Insektenlebensgemeinschaften sind in der „Ohmaue/Igelsrain“ vielfältig.

Seltene Pflanzenarten

Märzenbecher, Sumpf-Schwertlilie, Schneeglöckchen, Gemeiner Seidelbast, Großes Zweiblatt, Kuckucks-Knabenkraut und die Gewöhnliche Akelei

Seltene Tierarten

Eisvogel, Wasseramsel, Bekassine, Schwarzmilan, Klein-, Mittel- und Grauspecht, Wespenbussard

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt des besonderen Laubwaldes werden standortfremde Nadelbäume behutsam entfernt. Zur Erhaltung der offenen Grünlandbereiche werden diese angepasst an die jeweiligen Pflanzengesellschaften ein- bis zweimal jährlich gemäht oder mit Rindern beweidet und aufwachsendes Gehölz zurückgeschnitten.

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Wandern auf eigene Gefahr!

 

In diesen Wäldern dürfen Bäume ihren Lebenszyklus nicht nur beginnen, sondern auch auf natürlichem Weg beenden. Das bedeutet, dass Teile von ihnen in Form von Zweigen und Ästen abbrechen und herabfallen oder ganze Bäume umfallen können. Gehen Sie daher immer mit offenen Augen durch den Wald. Verlassen Sie bitte bei starkem Wind und Regen bzw. Unwettern/ Stürmen/ Orkanen oder Schneefall sofort den Wald, da bei diesen Wetterereignissen eine erhöhte Gefahrenlage besteht.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Feldatal/Kahlofen“ (5320-303).

 

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