Blockfelder am Taufstein

Lesedauer:2 Minuten

Schutzgebiet seit

1973

Flächengröße

7,31 ha

Lage

nordöstlich von Breungeshain (Stadt Schotten)

   

Die „Blockfelder am Taufstein“ liegen auf dem namensgebenden Taufstein, der mit 773 Metern, den höchsten Punkt des Vogelsberges markiert. Wegen seiner besonderen Geologie sowie kulturhistorischen und touristischen Bedeutung ist das Gebiet von überregionaler Bekanntheit. Das vulkanische Untergrundgestein des Taufsteins besteht aus Basalt sowie Nephelinbasanit-Gestein, welches aus jüngeren Ausbruchsperioden stammt. Diese Gesteine traten im Naturschutzgebiet großflächig an die Oberfläche, wo sie in Reaktion mit Sauerstoff und durch Frost zu großen Felsblöcken verwitterten. Die „Blockfelder am Taufstein“ sind sehr seltene Halden aus Felsblöcken, die als Sonderstandorte für zahlreiche seltene Moose, Flechten und Farne wertvollen Lebensraum darstellen. An die baumfreien Blockfelder, schließt ein typischer, jedoch seltener Blockschuttwald mit Baumarten an, die speziell an diese Standorte angepasst sind, wie Bergahorn, Ebereschen und Birken. Der überwiegende Teil des Naturschutzgebietes wird aber von einem natürlichen, alten Buchenwald mit hohem Anteil an Alt- und Totholz deckt. Das knorrige Altholz und die abgestorbenen, vermodernden Stämme bieten zahlreichen höhlenbewohnenden Vogelarten sowie einer Vielzahl von totholzbewohnenden Insekten- und Pilzarten ausgezeichnete Lebensmöglichkeiten.

Seltene Pflanzenarten

Quirlblättriger Weißwurz, Schuppendornfarn, Silberblatt und Zweiblättriges Schattenblümchen sowie zahlreiche Leber- und Laubmoose

Seltene Tierarten

Rotmilan, Habicht und Waldschnepfe (Vögel), Rostbeiniger Fleckenbock (Käfer)

Pflegemaßnahmen

Die Waldbestände sollen sich naturnah entwickeln, weswegen keine forstliche Nutzung mehr stattfindet.

Kulturgeschichte

Beliebtes Ausflugsziel auf dem Taufstein ist der 1909 vom Höhenclub Vogelsberg erbaute Bismarckturm, ein Aussichtsturm der die höchste Stelle des Taufsteins bzw. des Vogelsberges markiert und von dem aus man bei guter Sicht die Skyline von Frankfurt erblicken kann. Desweiteren wandern viele Besucher zum Bonifatiusbrunnen, jenem Taufstein, an welchem der Heilige Bonifatius im 7. Jahrhundert gepredigt und getauft haben soll.

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume beitragen!

Bitte bleiben Sie auf den Wegen! Wir bitten Sie außerdem im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Hoher Vogelsberg“ (5421-302) und Vogelschutzgebiet „Vogelsberg“ (5421-401).

 

Schlagworte zum Thema