Gießen/Hadamar. Es sind zwei sehr verschiedene Regionen und doch beschäftigen sie oft dieselben Themen: einen Tag lang haben sich die Führungskräfte der Oberen Landesbehörde aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz und der Bezirksregierung Mittelhessen intensiv ausgetauscht. Im Schloss von Hadamar kamen die Arbeitswelten der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord und des Regierungspräsidiums (RP) Gießen zusammen. Die SGD Nord entstand nach einer StrukturreformÖffnet sich in einem neuen Fenster aus den ehemaligen RegierungsbezirkenÖffnet sich in einem neuen Fenster KoblenzÖffnet sich in einem neuen Fenster und Trier. In der Schlossaula begrüßt Bürgermeister Michael Ruoff die Gäste.
„Durch solche Treffen geben wir gegenseitig einen Einblick in unsere jeweilige Arbeitsweise, können voneinander lernen und gute Ideen mit nach Hause nehmen“, sagt Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich vom RP Gießen als Gastgeber des ersten Treffens, da auch eines der Dezernate für Arbeitsschutz im Schloss untergebracht ist. Im Verlauf des Tages wird deutlich: Die B49 ist nicht das einzige, das die Hauptsitze der beiden Verwaltungen zwischen Gießen und Koblenz verbindet. Als Nachbarn haben die zwei Bezirke neben einer gemeinsamen Landesgrenze auch inhaltlich viele Schnittmengen. Beide vereinen unter anderem Abfallwirtschaft, Gewerbeaufsicht oder Raumordnung sowie den Schutz von Boden, Gewässern und Natur unter einem Dach. Als Bündelungsbehörden stimmen sie in komplexen Genehmigungsverfahren die Interessen und Belange weiterer beteiligter Behörden, Institutionen, der Wirtschaft, Verbände sowie der Bürgerinnen und Bürger miteinander ab und führen diese zusammen. Dadurch gelingt es, Lösungen und Kompromisse zu finden, die im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben umsetzbar und auch im Sinne der Menschen sind.
Die Themendichte ist während des Austauschs entsprechend hoch und zuvor vorbereitet, um die begrenzte Zeit bestmöglich zu nutzen: von organisatorischen Fragen wie elektronischer Akte, dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz oder praktikablen Videokonferenzsystemen über Regionalplanung und Raumordnung, landesübergreifender Zusammenarbeit, Präsenz in Sozialen Netzwerken bis zur Genehmigung von Windenergieanlagen.
„Die oftmals komplizierten Fragestellungen, mit denen wir uns als Bezirksregierungen beschäftigen, enden eben nicht an unseren Landesgrenzen“, betont SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis, „umso wichtiger ist ein offener Erfahrungsaustausch wie dieser hier.“ Besonders interessiert ist er an dem Thema Personalgewinnung. Im Zuge des demografischen Wandels stünden in Zukunft bei zunehmenden Aufgaben weniger Arbeitsplätze zur Verfügung. „Es ist unglaublich wichtig, dass wir uns unter anderem auch darüber unterhalten und voneinander Ideen mit nach Hause nehmen“, sagt Wolfgang Treis zu der 20-köpfigen Gruppe, der auch Prof. Dr. Martin Kaschny (SGD-Nord-Vizepräsident) sowie Jan Schneider (kommissarischer Vizepräsident RP Gießen) angehören. Zum Abschluss des Treffens führen RP-Mitarbeiter Bodo Kratzheller die Gäste durch das Schloss und Hadamars Ehrenbürger Heinz Valentin durch das Glasmuseum.