Gießen/Großen-Buseck. „Liest du uns heute was vor?“ Das Mädchen staunt den Besucher der Georg-Diehl-Kita in Großen-Buseck mit erwartungsvollen Augen an. Der Besucher ist Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, und der ist in der Tat eigens gekommen, um den Mädchen und Jungen etwas vorzulesen. Gleich zwei Bücher hat er im Gepäck. Wie andere Menschen ist auch er anlässlich des bundesweiten Vorlesetags an diesem Freitag in besonderer Mission unterwegs: Um für das Vorlesen zu werben und die Lust am Lesen zu wecken. „Vielen Kindern in Deutschland wird nie oder zu wenig vorgelesen. Dabei lieben sie es, wenn der kleine Rabe Socke seine Späße macht oder der kleine Eisbär Lars seine Abenteuer erlebt“, weiß der Vater und inzwischen auch Opa aus eigener Erfahrung. „Nicht zuletzt fördert das Vorlesen erwiesenermaßen die Sprachkompetenz von Kindern.“
Zeit vergeht wie im Flug
In der Kindertagesstätte in Großen-Buseck wird er gerne empfangen. Hier ist das Vorlesen schon immer an der Tagesordnung. Aber bevor er loslegt, wird erstmal eifrig geplappert. Schließlich wollen die Kinder wissen, wie der Besucher, der auf dem Teppich sitzt und noch dazu Geschenke mitgebracht hat, überhaupt heißt. Dann berichten sie von Wackelzähnen und Lieblingsfarben und nehmen die mitgebrachten Buntstifte und Malbücher unter die Lupe. Doch dann wird gespannt gelauscht, als Dr. Christoph Ullrich Geschichten von Marte und Emil vorliest. „Marte und das Meer“ handelt von einem kleinen Mädchen, das am Meer lebt und dessen Vater der letzte Fischräuchermeister im Ort ist. Viel Spannendes erleben auch Junge Emil und Hund Arthur im Buch „Emil – Abenteuer im U-Boot“. Die Zeit vergeht wie im Flug, und schon ist eine Stunde vorbei.
Der Vorlesetag ist eine Initiative der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung Die Zeit und der Deutsche Bahn Stiftung.