Erstaufnahmeeinrichtung Friedberg

Regierungspräsidium Gießen

RP Gießen nimmt Erstaufnahme-Standort in Friedberg bald in Betrieb

Informationsrundgang mit politischen und ehrenamtlichen Akteuren durch ehemalige US-Kaserne Ray Barracks – Mitte März ziehen erste Bewohnerinnen und Bewohner ein

Gießen/Friedberg. Rund 4.000 Menschen leben aktuell in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen an mehreren Standorten. Seit Beginn der Corona-Pandemie werden alle Anstrengungen unternommen, um die Geflüchteten und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich vor dem Corona-Virus zu schützen und ausreichende Möglichkeiten der Isolierung zur Verfügung zu stellen. Das hat einerseits zur Folge, dass die Einrichtungen nicht voll belegt werden. Andererseits kommen zur Unterbringung neue Standorte dazu. So auch in dem neuen Standort in Friedberg. Die dramatischen Ereignisse in der Ukraine sind ein weiterer Grund für die Ertüchtigung dieses Standorts. Während eines Rundgangs informierte Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich über den aktuellen Stand der Modernisierung.

Der Zeitplan steht fest: In den ehemaligen Ray Barracks „Am Wartfeld“ werden ab der kommenden Woche Geflüchtete untergebracht. Dazu wird der Standort ertüchtigt. Zusätzliche Räumlichkeiten werden geschaffen, um weiterhin eine Unterbringung gewährleisten zu können, die den Abstandsgeboten gerecht werden. Aktuell werden die benötigten Räumlichkeiten in fünf Kasernengebäude baulich noch hergerichtet, die Bauarbeiten sind aber so gut wie abgeschlossen. All das erfahren die Gäste des Informationsrundgangs, zu denen neben Journalistinnen und Journalisten auch der Magistrat der Stadt Friedberg um Bürgermeister Dirk Antkowiak und der Ältestenrat sowie einige ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gehören.

„Wir wollen zeigen, was wir tun“, sagt Regierungspräsident Ullrich in Begleitung von Manfred Becker, Leiter der RP-Abteilung für Flüchtlingsangelegenheiten, sowie dem kommissarischen Standortleiter Thomas Baader. „Transparenz ist für unsere Arbeit besonders wichtig“, betont der Regierungspräsident, „denn das, was wir hier in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen machen, ist keine Veranstaltung hinter verschlossenen Türen.“ Mitte März sollen die ersten rund 100 Menschen einziehen können. Sobald die Arbeiten an den anderen Gebäuden abgeschlossen sind, kann der Standort weiter belegt werden. In den Gebäuden können insgesamt 1.350 Menschen leben. Wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Regelungen ist derzeit jedoch eine maximale Belegung mit 1.000 Personen realistisch. Die Einrichtung wird, wie die übrigen, vom Regierungspräsidium Gießen betrieben. Die Behörde erhält dabei Unterstützung von Dienstleistern, die sich beispielsweise um die medizinische Versorgung oder den Sozialdienst kümmern.

„Gerade auch im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine, der letzte Woche ausgebrochen ist, wollen wir ein deutliches Zeichen setzen und sind als Stadt Friedberg bereit, hier Flüchtlinge mit aufzunehmen“, sagt Bürgermeister Dirk Antkowiak. Die dramatischen Ereignisse in der Ukraine sind jedoch nicht der Anlass für diesen Standort. Bereits im November hatte die Landesregierung wegen steigender Zugänge beschlossen, neben Darmstadt und Fuldatal-Rothwesten die ehemalige Friedberger Kaserne als dritten weiteren Standort der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen aufzumachen. Aktuell leben rund 4.000 Menschen an sechs Standorten in hessischen Kommunen, in vier angemieteten Jugendherbergen sowie einer Außenstelle am Frankfurter Flughafen.

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Oliver Keßler

Oliver Keßler

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