Blick auf einen Hügel, auf dem blühende Bäume stehen

Regierungspräsidium Gießen

Vom Biber bis zur Windkraft

Jahresgespräch von Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich und Fachleuten seiner Behörde mit Vertreterinnen und Vertretern von Naturschutzverbänden – Offener Austausch

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Gießen/Wetzlar. Es ist eine gute Tradition: Ein Mal im Jahr tauschen sich Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich und Expertinnen und Experten seiner Behörde in größerer Runde mit Vertreterinnen und Vertretern der Naturschutzverbände aus. Vergangenes Jahr noch als Videokonferenz, kamen die Frauen und Männer zum Jahresgespräch diesmal in den Räumlichkeiten der Abteilung Ländlicher Raum, Forsten, Natur- und Verbraucherschutz des Regierungspräsidiums in Wetzlar zusammen. „Der persönliche Austausch ist einfach deutlich besser und effektiver. Das ist ja gerade Sinn und Zweck der Veranstaltung“, stellte der Regierungspräsident zu Beginn fest.

Zweieinhalb Stunden lang drehte sich alles um Themen aus dem Bereich Naturschutz. 16 Frauen und Männer waren der Einladung gefolgt. Diese vertraten den Nabu Hessen, den BUND Hessen, den Verband Hessischer Fischer, die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz, den Landesjagdverband Hessen, die Botanische Vereinigung für Naturschutz in Hessen, den Wanderverband Hessen und den Landesverband Hessen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Schnell wurde deutlich: Sie sind wichtige Beobachterinnen und Beobachter in Wald, Feld und Flur und stehen bei Bedarf auch unabhängig von den Jahresgesprächen mit dem Regierungspräsidium in Kontakt.

Kritische Stimmen und Appelle

Das Potenzial ungenutzter Feldwege, die Kompensationspflicht von Kommunen im Zusammenhang mit Bauleitplanverfahren, die Neuaufstellung des Regionalplans Mittelhessen oder Bibervorkommen sind Themen, die sowohl die Naturschützer als auch die Behörde beschäftigen. Sie standen ebenso auf der Tagesordnung wie die EU-Notfallverordnung, die die Genehmigung des Baus von Windkraftanlagen beschleunigen soll, oder auch die Wasserkraft, die Forstbetriebsplanung in Zeiten des Klimawandels und der Flächenverbrauch in Mittelhessen.

Im Vorfeld hatten die Naturschutzverbände ihre Themen angemeldet. So konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Regierungspräsidiums gezielt darauf eingehen und beispielsweise über neue Verordnungen oder Erlasse berichten. Platz gab es aber auch für kritische Stimmen und Appelle seitens der Naturschützer. Die bezogen sich unter anderem auf Holzeinschläge im Forst oder Mindeststandards für den Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen entlang von Autobahnen. Eine Bitte war zudem, Schutzgebiete besser zu beschildern in der Hoffnung, dass die Regeln zum Schutz von Tieren und Pflanzen dann eingehalten werden. Daran arbeitet die Behörde sukzessiv, wie versichert wurde.

Fördergelder stehen zur Verfügung

Den Abschluss bildeten aktuelle Informationen aus dem Regierungspräsidium. Gerrit Oberheidt, Leiter des Artenschutzdezernates, wies beispielsweise darauf hin, dass noch viele Fördergelder für unterschiedliche Naturschutzprojekte zur Verfügung stehen. „Sprechen Sie uns gerne an“, ermunterte er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ein großes Thema ist derzeit der Biber. Dem Regierungspräsidium sind 90 Reviere bekannt, davon allein 50 im Vogelsbergkreis, wie der für das Wildtiermanagement zuständige Dezernatsleiter Jürgen Busse erklärte. Allerdings werden immer wieder illegal Dämme entfernt, was regelmäßig zur Anzeige gebracht werde.

„Ich denke, sowohl die Verbände als auch wir als Behörde haben einmal mehr wichtige Erkenntnisse mitgenommen“, zeigte sich Abteilungsleiterin Sonja Heckrodt am Ende überzeugt. Sie bedankte sich für den angeregten und offenen Austausch. Auch sie betonte: „Kommen Sie gerne auf uns zu.“

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