Inhaber Christian Kunz, Dr. Christoph Ullrich, Andreas Höfner und Stefan Höhn (von links) schauen einem Mitarbeiter interessiert zu.

Regierungspräsidium Gießen

„Zeigen, was das heimische Handwerk kann und macht“

Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich und Betriebsberater Stefan Höhn vom Fachverband Leben Raum Gestaltung Hessen/Rheinland-Pfalz besuchen die Schreinerei Kunz in Dornburg-Dorndorf

Gießen. Die Schreinerei Kunz in Dornburg-Dorndorf im Landkreis Limburg-Weilburg ist ein klassisches Familienunternehmen. Das fällt spätestens beim Betreten der Werkstatt auf. Denn hier stehen nicht nur moderne, computergesteuerte Maschinen für den hochwertigen Innenausbau, sondern auch die alte Ständerbohrmaschine vom Großvater – im wahrsten Sinne des Wortes Maschinen aus mehreren Generationen. Das Unternehmen wird sogar schon in fünfter Generation geführt, wie der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich und Stefan Höhn, Technischer Betriebsberater beim Fachverband Leben Raum Gestaltung Hessen/Rheinland-Pfalz, von Inhaber Christian Kunz erfuhren. Gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Höfner und Kommunalpolitikerin Katja Kloft besuchten Ullrich und Höhn das Dorndorfer Unternehmen. Anlass war der Tag des Tischlerhandwerks am 21. und 22. September, an dem zahlreiche hessische Tischler- und Schreinerbetriebe ihre Werkstätten öffnen und Interessierten einen Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten des Handwerks gewähren.

Ziel des vom Fachverband für das Tischlerhandwerk ins Leben gerufenen Aktionstages ist der Austausch. Gleichzeitig ist er eine gute Gelegenheit, die Stärke und Leistungsfähigkeit des mittelhessischen Handwerks zu demonstrieren. „Es ist wichtig, zu zeigen, was das heimische Handwerk kann und macht. Alle reden von KI, aber das Handwerk ist mindestens genauso wichtig. Denn künstliche Intelligenz kann nun mal keine Fenster einbauen“, betonte Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Wie wichtig der Dialog zwischen Handwerk, Wirtschaft und Politik ist, betonte auch Betriebsberater Stefan Höhn vom Fachverband. „Hohe Energiekosten und bürokratische Hemmnisse belasten viele Tischlereien im Land. Komplexe Zusammenhänge, wie zum Beispiel die energetische Nutzung von Altholz, lassen sich bei einem Ortstermin besser verdeutlichen.“

Unternehmen setzt auf duale Ausbildung

Im Januar 2000 hat Christian Kunz das Unternehmen von seinem Vater übernommen und führt es zusammen mit seiner Ehefrau. Die Schreinerei beschäftigt sieben Mitarbeiter und drei Auszubildende und hat sich vornehmlich auf den individuellen Innenausbau spezialisiert. Möbel aus Dorndorf – von der Garderobe über Schränke bis zum Wickeltisch – sind zum Beispiel in Kindertagesstätten in der Region, im Rhein-Main-Gebiet oder auch dem Vordertaunus zu finden. Und sogar im Plenarsaal des hessischen Landtags. Kein Problem also, das Hessenwappen während des Rundgangs durch die Werkstatt auf Holz zu zaubern.

Im Verlauf des Treffens kam das Gespräch auf allgemeine Themen wie die Weiterbeschäftigung von Rentnern und den Abbau der Bürokratie. Die Besucher wollten im Gegenzug wissen, wie es um den Nachwuchs bestellt ist. „Schreiner ist ein interessanter Ausbildungsberuf und somit ist die Lage noch gut“, freute sich Christian Kunz. „Wir setzen weiter auf die duale Ausbildung, die sich seit Jahrzehnten bewährt hat. Deshalb ist der Berufsschulstandort in Limburg immens wichtig für uns“, sagte Kunz. „Womit wir allerdings kämpfen, ist das Meister-Eder-Image“, schmunzelte Kunz. „Der alte Mann am Hobel – davon sind wir weit entfernt.“ 

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