Gießen. Sport und Napoleon sind zwei Welten, und doch profitiert die eine von der anderen. Einer über 200 Jahre alten Stiftung, ursprünglich als „Fonds für Findel- und verlassene Kinder der Provinz Rheinhessen“ gedacht, ist es zu verdanken, dass heimische Sportvereine auch in diesem Jahr wieder unterstützt werden können. Aus Mitteln der „Stiftung für die Deutsche Jugend“ werden Gelder für den Kauf von Sport- und Trainingsgeräten wie Bälle und Trikots bereitgestellt, für die es keine sonstigen öffentlichen Zuwendungen gibt. Dem Regierungspräsidium Gießen stehen hierfür in diesem Jahr 1.333,18 Euro zur Verfügung. Insgesamt werden zwölf Vereine aus dem Landkreis Gießen und dem Vogelsbergkreis gefördert.
Und was hat das mit Kaiser Napoleon I. zu tun? Vom Stiftungszweck vorgegeben, können im Regierungsbezirk nur Anträge aus den Landkreisen Vogelsberg und Gießen berücksichtigt werden. Ein napoleonisches Dekret aus dem Jahre 1811 begrenzt die Stiftung auf das frühere Großherzogtum Hessen-Darmstadt einschließlich Starkenburg und Oberhessen. Deshalb können die Stiftungsmittel ausschließlich im Landkreis Gießen mit Ausnahme von Wettenberg, Biebertal, Lollar-Salzböden und Lollar-Odenhausen sowie im Vogelsbergkreis vergeben werden.
Von der Stiftung profitieren diesmal im Landkreis Gießen der Reit- und Fahrverein Laubach e.V., der Tennisclub Laubach e.V., der TC 1980 Obbornhofen e.V., der Carneval Club 1977 Ruttershausen e.V., der Fußballsportverein Lumda 1959 e.V., die SG Germania Birklar e.V., der NSC Watzenborn-Steinberg e.V. und der TV 1860 Lich (alle 100 Euro) sowie im Vogelsbergkreis der Ländliche Reit- und Fahrverein Antrifttal e.V. (130 Euro), der TV 1912 Frischborn (143,18 Euro), der VfL Lauterbach (130 Euro) und der TSV Fraurombach e. V. (130 Euro).