Wacholderheiden bei Niederlemp

Wacholderheiden bei Niederlemp

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Schutzgebiet seit

1982

Flächengröße

18,89 ha

Lage

nordwestlich und nordöstlich von Niederlemp (Gemeinde Ehringshausen)

   

Die „Wachholderheiden bei Niederlemp“ sind zwei für das Lemptal historisch charakteristische Wacholderheiden. Auf steilen Südhängen gedeihen hier Kiefern, Heidekraut mit Wachholderbeständen und karge kurze Trockenrasen-Gesellschaften. Dieses heute nur noch seltene Landschaftsbild ist geprägt von mageren Böden auf Tonschiefergestein und der langjährigen Nutzung dieser Standorte als Weiden für Schafe sowie zur Heugewinnung. Von überregional botanischer Bedeutung sind die „Wacholderheiden bei Niederlemp“ auf Grund der Verknüpfung mehrerer gefährdeter Pflanzengesellschaft: dem artenreichen Borstgrasrasen mit Heidekraut und Wachholder, einem Therophytenrasen, auf dessen stark verdichteten Boden eine Vielzahl seltener jedoch unscheinbarer Pflanzen mit kurzer Blühdauer wachsen, sowie Felsgrus-Gesellschaften in einem ehemaligen Schiefer-Steinbruch, auf dessen verwitterter Oberfläche einige botanische Raritäten zu finden sind. Auf den trocken-warmen Südhängen fühlen sich außerdem wärmeliebende Tierarten, wie viele seltene Heuschrecken und Schmetterlinge zuhause. Von Bedeutung ist der Kiefernforst in Verbindung mit dem warmen Offenland auch für einige bedrohte Vogelarten.

Seltene Pflanzenarten

Weißmiere, Fünfmänniger Spark, Katzenpfötchen, Heidenelke, Kleines Knabenkraut, Herbst-Drehwurz, Buntes Vergissmeinnicht, Bauernsenf, Stängellose Kratzdistel, Golddistel und Früher Schmielenhafer

Seltene Tierarten

Gartenrotschwanz, Wachtel, Wendehals, Raubwürger, Neuntöter, Rotmilan und Wespenbussard, Schwarzfleckiger und Kleiner Heide-Grashüpfer, Warzenbeißer, Feld-Grille und Blauflügelige Ödlandschrecke, Brauner Feuerfalter, Wegerich- und Baldrian-Scheckenfalter

Pflegemaßnahmen

Die wichtigste Pflege dieser seltenen Offenlandgesellschaften ist die Schafbeweidung. Bereiche in denen Junggehölze, wie Schwarzdorn, Schlehe und der Besen-Ginster nicht von den Tieren abgefressen werden und sich Weideunkräuter ausbreiten, werden zusätzlich gemäht.

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume und deren seltenen Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

 

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000! FFH-Gebiet Wacholderheiden und Grünland nördlich von Niederlemp (5316-301);Vogelschutzgebiet Hörre bei Herborn und Lemptal (5316-402).

 

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