Christenberger Talgrund

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Schutzgebiet seit

1987

Flächengröße

116,64 ha

Lage

nördlich von Mellnau (Stadt Wetter)

Der „Christenberger Talgrund“ liegt südlich des Christenberges in einem verzweigten Talsystem des Burgwalds, einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete Hessens. Neben ausgedehnten Laubwaldgesellschaften deren Baumartenzusammensetzung in Abhängigkeit von den wechselnden Standortbedingungen variiert, zeichnet sich das Naturschutzgebiet besonders durch das Vorkommen von Zwischen- und Flachmooren sowie seltene Waldkiefer-Moorwälder aus. In diesem Sonderlebensraum gedeihen bunte Torfmoosgesellschaften mit beeindruckenden Standortspezialisten wie dem seltenen Kamm-Torfmoos und dem vom Aussterben bedrohten Mittleren Sonnentau. In trockengefallenen Moorbereichen wächst flächig das gefährdete Schmalblättrige Wollgras. Entlang von Wegen breiten sich Heidebestände aus ebenso wie der violett blühende, sehr seltene Pyramiden-Günsel. Ohrweiden-Gebüsche, flache Stillwasserflächen und ein ganzjährig wasserführender Teich ergänzen den Biotop-Komplex mit wertvollen Lebenstraumstrukturen für eine ebenso speziell angepasste Tierwelt. Der „Christenberger Talgrund“ beherbergt kühle Temperaturen liebende Insekten, wie unter anderem 16, teils seltene Libellenarten sowie einige Spinnen. Zusammen mit seinen benachbarten Naturschutzgebieten bildet der „Christenberger Talgrund“ einen Biotopverbund von überregionaler Bedeutung.

Seltene Pflanzenarten

Rundblättriger und Mittlerer-Sonnentau, Kamm-Torfmoos, Spitzblättriges Torfmoos, Sumpfblättriges und Warziges Torfmoos, Moorlilie, Schmalblättriges Wollgras, Rippenfarn, Grau- und Schnabel-Segge, Keulenbärlapp, Sumpf-Veilchen, Sumpf-Weidenröschen, Preiselbeere, Sumpf-Blutauge, Sparrige Binse, Ansehnliches Schönschnabelmoos, Gipfelsprossiges Geradgabelzahnmoos, Schlitzkelchmoos, Sumpf-Schiefsternmoos und Steifes Widertonmoos

Seltene Tierarten

Torf-Mosaikjungfer, Arktische Smaragdlibelle und Zweigestreifte Quelljungfer, Waldeidechse, Dukatenfalter, Schwarzspecht und Ameisenlöwe

Pflegemaßnahmen

Zur Wiederherstellung des moortypischen Wasserhaushaltes werden Entwässerungsgräben und Drainagen geschlossen. Zur Förderung der Heideausbreitung wird ihren Vorkommensbereichen der Oberboden abgetragen. Zum Erhalt des Kiefer-Moorwaldes wurde die forstliche Nutzung eingestellt. Gebietsfremde Fichten werden aus den Mooren entfernt ebenso in aus den Laubwäldern, in denen sie durch die Anpflanzung heimischer, standortgerechter Baumarten ersetzt werden. In Einzelfällen werden Stillgewässer neu angelegt.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-GebietChristenberger Talgrund“ (5018-304)undVogelschutzgebiet „Burgwald“ (5018-401).

 

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