Münchswiesen bei Frischborn

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 Schutzgebiet seit

1996

Flächengröße

42,87 ha

Lage

südwestlich von Frischborn (Stadt Lauterbach)

   

Die „Münchswiesen bei Frischborn“ liegen in einem Bachtal der Lauter mit beidseits bewaldeten Hängen im Unteren Vogelsberg. Der naturnahe Bachlauf mit seinem Erlen-Saum und den angrenzenden Wiesen stellt ein heute nur noch selten anzutreffendes, natürliches Bach-Auen-System dar, welches vielen Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum bietet. Das mit zahlreichen Quellen durchzogene Mosaik aus artenreichen Feucht- und Frischwiesen, Hochstaudenfluren und Großseggen-Rieden wird durch Gebüsche und einen Erlen-Sumpfwald ergänzt. Die Wiesenbereiche beherbergen eine Vielfalt seltener, teils stark bedrohter Pflanzenarten wie beispielsweise zahlreiche Orchideen, welche für viele Insekten, vor allem Schmetterlinge, wertvolle Futterressourcen darstellen. Außerdem zeichnet sich das Gebiet auch als Brut- und Rastgebiet vieler, teils gefährdeter Vögel aus, die an Feuchtgrünland gebunden sind, so zum Beispiel der vom Aussterben bedrohte Bruchwasserläufer. Zudem ist der natürliche Bachlauf Jagdgebiet der international geschützten Wasserfledermaus.

Seltene Pflanzenarten

Bach-Nelkenwurz, Geflecktes, Stattliches und Breitblättriges Knabenkraut, Sumpffarn, Moor-Klee und Trollblume, Wunder-, Blasen- und Schnabel-Segge

Seltene Tierarten

Wasserfledermaus, Bruchwasserläufer, Zwergtaucher, Wiesenpieper, Neuntöter, Grau-und Kleinspecht und Rotmilan, Großer Schillerfalter, Großer und Mädesüß-Perlmutterfalter, Perlgrasfalter und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Wiesen- und Sumpf-Grashüpfer, Gebänderte und Blauflügel-Prachtlibelle

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt der feuchten Grünlandstandorte werden diese, angepasst an die jeweiligen Pflanzengesellschaften und die Brutzeit der hier wiesenbrütenden Vogelarten, ein- bis zweimal jährlich bzw. im Abstand mehrerer Jahre gemäht. Der Erlen-Sumpfwald wird seiner natürlichen Entwicklung überlassen und Gehölze, wenn nötig, pflegend zurückgeschnitten.

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Lauter und Eisenbach“ (5322-306).

Nähere Informationen zu Natura 2000 Gebieten erhalten Sie unter folgendem Link.

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