Kehnaer Trift

Schutzgebiet seit

1980

Flächengröße

9,40 ha

Lage

nördlich von Kehna (Gemeinde Weimar/Lahn)

Das Naturschutzgebiet „Kehnaer Trift“ umfasst einen offengelassenen Steinbruch mit einigen kleinen Tümpeln, die Lebensraum für zahlreiche geschützte Amphibienarten darstellen, sowie einen offenen Grünlandbereich, der bis in die 1960er Jahre als Gemeinschaftsweide für Schafe genutzt wurde. Durch die jahrhundertelange Weidenutzung konnte sich hier ein wertvoller Magerrasen mit typischen, aber seltenen und streng geschützten Pflanzenarten, wie der Orchidee Herbst-Drehwurz, entwickeln. Seit Aufgabe der Beweidung wird dieser besondere Lebensraumtyp jedoch von Ginster-Schlehengebüschen erobert. Zwar bereichern diese Strukturen das Angebot an Nistplätzen und Ansitzwarten für die Vogelwelt, jedoch verdrängen sie den schützenswerten Grünlandtyp. Die blütenreichen Magerrasen ziehen aber dennoch eine vielfältige Schmetterlingslebensgemeinschaft mit einigen seltenen Vertretern ins Naturschutzgebiet. Von besonderer Bedeutung sind auch die Tümpel mit ihrer gut ausgeprägten Ufervegetation am Grund des Steinbruches, im dem bis Ende der 1970er Jahre Tonschiefer und Grauwacke abgebaut wurde. Hier kommen neben gewöhnlichen Amphibienarten, wie dem Grasfrosch, der Erdkröte und dem Feuersalamander auch Teich-, Berg- und Kammmolche vor, die als Arten der FFH-Richtlinie europaweit geschützt sind.

Seltene Pflanzenarten

Hain-Augentrost, Weißmiere, Heide-Nelke, Blasen- und Fuchs-Segge

Seltene Tierarten

Turteltaube, Raubwürger, Neuntöter, Wespenbussard und Rotmilan, Teich-, Berg- und Kammmolch, Geburtshelferkröte, Brombeer- und Pflaumen-Zipfelfalter, Goldene Acht, Kaisermantel, Perlgrasfalter, Schwalbenschwanz und Thymian-Widderchen, Große Goldschrecke, Wiesen-Grashüpfer, Kleiner Heidegrashüpfer, Blauflügel- und Gebänderte Prachtlibelle

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt des wertvollen Magerrasens wird dieser auch heute wieder traditionell mit Schafen beweidet. Eine zusätzliche Ziegenbeweidung verhindert die Ausbreitung unerwünschter Gehölze.

Auch Sie können zum Schutz des besonderen Lebensraumes und der dort Ruhe und Schutz suchenden Tiere beitragen!

Wir bitten Sie daher: Bleiben Sie auf den Wegen und leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs!

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