Symbolfoto Zahl des Monats

Regierungspräsidium Gießen

„Hinter jeder Einbürgerung steckt eine persönliche Geschichte erfolgreicher Integration“

„Zahl des Monats“: Im Jahr 2021 wurden 1.953 Menschen in Mittelhessen eingebürgert

Die Zahl der Antragsteller ist im Vergleich zu 2020 deutlich gestiegen.

Dr. Christian Schmidt Dezernatsleiter

Gießen. Wer schrieb den Text der deutschen Nationalhymne? In welchem Jahr wurde die Mauer in Berlin gebaut? Und was war der Inhalt der „Römischen Verträge“, die 1957 unterzeichnet wurden? Hätten Sie es gewusst? Wer in Deutschland eingebürgert werden möchte, der muss die Antworten auf jeden Fall kennen. Denn diese und andere Fragen sind Teil des sogenannten „Einbürgerungstests“. Ihn zu bestehen ist das eine, um die deutsche Staatsangehörigkeit verliehen zu bekommen. Noch dazu müssen viele weitere Voraussetzungen erfüllt werden. Doch aller Aufwand lohnt sich mit Blick auf die Vorteile, die eine Einbürgerung mit sich bringt. „Dazu zählen Freizügigkeit, Berufsfreiheit, Reisemöglichkeiten ohne Visum oder auch das Wahlrecht. Das macht die deutsche Staatsangehörigkeit für viele erstrebenswert“, sagt der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. 1.953 Frauen, Männer und Kinder nahmen 2021 in den fünf mittelhessischen Landkreisen eine entsprechende Urkunde entgegen – unsere Zahl des Monats.

Regierungspräsidium prüft und entscheidet

Das Regierungspräsidium Gießen prüft die Anträge von Einzelpersonen und Familien, die in der jeweiligen Kommune oder beim Landkreis gestellt werden, und entscheidet schließlich. „Die Zahl der Antragsteller ist im Vergleich zu 2020 deutlich gestiegen“, berichtet Dr. Christian Schmidt, der Leiter des zuständigen Dezernats. 2020 waren es 1.918, im vergangenen Jahr 3.260. „Das bedeutet ein Plus von rund 70 Prozent“, hebt der Dezernatsleiter hervor. Die meisten Menschen kamen aus Syrien (1.290), gefolgt von der Türkei (377), Rumänien (106), Pakistan (104) und Afghanistan (102). Fast 2.000 von ihnen wurden letztendlich eingebürgert, 2020 waren es 1.442. „Derzeit ist ein regelrechter Ansturm zu verzeichnen. Das ist eine Folge des hohen Flüchtlingsaufkommens im Jahr 2015. Dem sehen wir freudig entgegen, denn hinter jeder Einbürgerung steckt eine persönliche Geschichte erfolgreicher Integration“, findet Schmidt.

Doch nicht jeder Antrag wird positiv beschieden. Mögliche Gründe: Die Sprachkenntnisse sind nicht ausreichend, jemand lebt noch nicht lange genug in Deutschland oder bekennt sich nicht zur freiheitlich demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes.

Weitere Informationen zum Thema Einbürgerung gibt es auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Gießen (https://rp-giessen.hessen.de/soziales/ausländerwesen-migration/einbürgerungÖffnet sich in einem neuen Fenster) sowie per E-Mail (einbuergerung@rpgi.hessen.de).

Übrigens: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben schrieb den Text der Nationalhymne, die Berliner Mauer wurde 1961 errichtet und mit den „Römischen Verträgen“ wurden die Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und die Europäische Atomgemeinschaft gegründet.

Stichwort: Zahl des Monats

Eine Zahl besteht aus einer Ziffer oder mehreren, und sie sagt erst einmal nichts aus. Dahinter verstecken sich aber oft spannende Themen mit einem „Ach, das wusste ich noch gar nicht“-Effekt. In der Reihe „Zahl des Monats“ stellt das Regierungspräsidium Gießen interessante Zahlen aus dem Verwaltungsalltag vor und beleuchtet dabei Wissenswertes. Bürgerinnen und Bürger erhalten dadurch einen noch tieferen Einblick in die Aufgaben einer Mittelbehörde, die viel spannender ist, als vielleicht gedacht.

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