Schweinsberger Moor

Schutzgebiet seit

1977

Flächengröße

42,51 ha

Lage

südlich von Schweinsberg (Stadt Stadtallendorf)

Das „Schweinsberger Moor“ liegt auf einer tief abgesunken Bruchscholle des Amöneburger Beckens, was zu hohen Grundwasserständen und der Ausbildung eines Moores führte. Für den mittel- und nordhessischen Raum stellt es das letzte naturnah erhaltene Niedermoor dar. Eine etwa drei Meter dicke Torfdecke hält neben Grundwasser, auch zuströmendes Quell- und Niederschlagswasser zurück. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde mit der Anlage zahlreicher Gräben versucht das Gebiet zu entwässern und landwirtschaftlich als Streuwiesen und Schafweiden zu nutzen - jedoch mit wenig Erfolg. Seit den 1960er Jahren wird ausschließlich ein artenreicher Feuchtwiesenbereich mit zahlreichen seltenen Pflanzen, wie beispielsweise dem Wasser-Greiskraut, zweimal jährlich gemäht und der besondere Lebensraumtyp damit gut erhalten. Von überregionaler Bedeutung ist das „Schweinsberger Moor“ als Brut-, Nahrungs- und Rastgebiet für eine außergewöhnlich vielfältige Vogelwelt. Eine offene Wasserfläche im nördlichen Bereich des Naturschutzgebietes, die von einem der ausgedehntesten Schilf-Röhrichten Nord- und Mittelhessens sowie ausgeprägten Seggeried-Beständen umgeben wird, bietet seltenen Wasservögeln wie Krick- und Reiherente, Wasserralle und der stark gefährdeten Rohrweihe optimale Brutplätze. Im Westen bereichert ein strukturreicher Sumpfwald-Komplex aus Grauweiden-Gebüschen und Schwarzerlen das Naturschutzgebiet mit wertvollen Lebensraumelementen.

Seltene Pflanzenarten

Sumpf-Blutauge, Rispen-, Blasen-, Schnabel- und Schwarzschopf-Segge, Wasser-Greiskraut

Seltene Tiere

Rohrweihe, Teichhuhn, Reiherente, Spieß- und Schnatterente, Wasserralle, Krickente Grauspecht, Kleinspecht, Bekassine, Blaukehlchen, Beutelmeise und Zwergschnepfe, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling Goldene Acht und Mauerfuchs, Wasserspitzmaus

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt des besonderen Feuchtgebiets-Komplexes als Lebensraum vieler seltener Tiere und Pflanzen, werden die Feuchtwiesen jährlich gemäht. Die Restbestände des Großseggen-Riedes werden als Ruhebereiche für bestimmte Vogelarten von Schilf freigehalten. Der gebietsfremde invasive Neophyt Riesenbärenklau wird im Schweinsberger Moor“ bekämpft.

Auch Sie können zum Schutz des besonderen Lebensraumes und der dort Ruhe und Schutz suchenden Tiere beitragen!

Wir bitten Sie daher: Leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs!

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: Vogelschutzgebiet „Amöneburger Becken“ (5219-401).

 

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