Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich und weitere Männer schauen einem Mitarbeiter bei der Arbeit zu.

Regierungspräsidium Gießen

Auf diese Marburger Technologie setzen die Chiphersteller

Dockweiler Chemicals produziert essentielle Chemikalien für Halbleiter-Chips – Innovati-ves Unternehmen aus Mittelhessen auf Expansionskurs

Gießen. Sie sind überall zu finden. Damit Computer, Smartphone oder andere elektronische Geräte noch schneller arbeiten, bedarf es Halbleiter-Chips. Für diese zentralen Bauelemente werden innovative Materialien benötigt. Die Firma Dockweiler Chemicals aus Marburg stellt Spezialchemikalien zur Produktion von Halbleiter-Chips her. Ein stark gefragtes Gut. Dementsprechend ist das mittelhessische Unternehmen auf Expansionskurs. Und ein Paradebeispiel für die Innovations- und Wirtschaftskraft in der Mitte von Hessen. Davon überzeugte sich nunmehr der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich bei einem Firmenbesuch in der Universitätsstadt.

1993 gegründet

„Dockweiler Chemicals ist eines von vielen positiven Beispielen, die die Bedeutung der Region Mittelhessen als Wirtschafts- und Bildungsregion unterstreichen“, sagte RP Ullrich. Der Regierungspräsident wurde dabei von den beiden Geschäftsführern Dr. Arnd Greiling und Dr. Jörg Koch begrüßt. Sie stellten ihr Unternehmen und die verschiedenen Tätigkeitsfelder vor. Dockweiler Chemicals ist aus einem Start-Up der Philipps-Universität Marburg hervorgegangen. 1993 wurde das heutige Unternehmen unter dem Namen Mochem GmbH gegründet. 2002 erfolgte der Verkauf an den internationalen Konzern AkzoNobel. 2006 wurde die Dockweiler Chemicals GmbH gegründet, die sich unter dem Markennamen Dock/Chemicals zu einem international gefragten Partner von Chipherstellern und exklusiven Spezialanbieter für Prozesschemikalien entwickelt hat. Mittlerweile befindet sich der Standort im Gebäude M217 der Behringwerke. Bauliche Erweiterungen sind dort geplant. Es herrscht eine große Nachfrage nach Halbleiter-Produkten. Aufgrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen partizipiert Dockweiler stark vom Aufbau weiterer Standorte der Halbleiter-Industrie in Europa.

Kai Ronzheimer, Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Dr. Arnd Greiling, Dr. Jörg Koch, Dr. Susanne Herritsch und Christian Piterek.
Beim Rundgang: Kai Ronzheimer, Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Dr. Arnd Greiling, Dr. Jörg Koch, Dr. Susanne Herritsch und Christian Piterek (von links).

Das Unternehmen produziert Spezialchemikalien zur Herstellung von Halbleitern, die als Mikrochips etwa in Smartphones und Computern, Fahrzeugen und mittlerweile fast jedem Gerät mit Stromanschluss verbaut sind. Die Chemikalien müssen einen extrem hohen Reinheitsgrad aufweisen – weltweit sind nur wenige Chemiebetriebe in der Lage, diese Spitzenqualität zu liefern. „Spitzenqualität aus Mittelhessen, die auf hochtechnologischem Wissen und Expertise basiert“, unterstrich Regierungspräsident Ullrich. Für die Geschäftsleitung von Dockweiler Chemicals ist Mittelhessen ein Standortvorteil, aufgrund herausragender Möglichkeiten durch ein innovatives Netzwerk aus den Hochschulen Gießen und Marburg sowie dem Forschungscampus Mittelhessen.

Enormes Wachstum erwartet

Verteilte sich früher der Absatzmarkt noch zu etwa je ein Drittel auf Europa, Asien und die USA, gebe es nunmehr eine Verschiebung in Richtung Europa. Aktuell würden rund 50 Prozent der Produkte in Europa abgesetzt. Angefeuert werde die Nachfrage etwa durch den Bedarf bei Photovoltaik, LEDs und Batterien für die E-Mobilität. Überall dort werden Halbleiter verbaut. Das Unternehmen verfügt über einen renommierten Kundenkreis. Alle „großen Player“ der Chip- und Hightech-Branche zählen dazu. Im Bereich der Spezialchemikalien-Herstellung für Halbleiter ist Dockweiler Chemicals „das einzige Unternehmen in Europa“ mit diesem breiten Angebotsportfolio.

Wie genau sich dieses staffelt, erläuterte Kai Ronzheimer den Gästen. Der Produktionsleiter führte durch den Betrieb. Der soll neben den Ausbauplänen am Standort in Marburg nicht der einzige bleiben. Aufgrund des stark wachsenden Halbleiter-Marktes und durch neue Produkt-Innovationen wird ein enormes Unternehmenswachstum erwartet. Damit einhergehend ist der Plan zur Gründung eines amerikanischen Tochterunternehmens, den Dockweiler Chemicals USA, noch in diesem Jahr. Dann wird Dockweiler Chemicals auch dort zu finden zu sein.

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Oliver Keßler

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