Blick auf die Lahnaue bei Atzbach von oben. Man sieht eine große Wiese, einen Fluss und Bäume.

Regierungspräsidium Gießen

Brut- und Zugvögel profitieren

In der Atzbacher Lahnaue wird eine Flutmulde angelegt – 4.000 Kubikmeter Boden werden abgetragen

Gießen/Atzbach. Aufmerksame Beobachter haben den Bagger wahrscheinlich schon entdeckt: Im EU-Vogelschutzgebiet „Lahnaue zwischen Atzbach und Gießen“ haben Bauarbeiten begonnen. In der Atzbacher Lahnaue wird im Auftrag des Regierungspräsidiums Gießen eine Flutmulde angelegt. Das geschieht mit Fördergeldern der Europäischen Union und im Rahmen des LIFE-Projekts „Living Lahn – ein Fluss, viele Interessen“. Im Zuge der Arbeiten wird eine bereits vorhandene Geländemulde vertieft und erweitert, damit sich nach Überflutungen das Wasser länger in der Aue hält. Davon profitieren teils stark gefährdete Brut- und Zugvogelarten, die die feuchten Flächen zur Rast sowie für die Futtersuche nutzen.

Mehr Retentionsraum

Am Lahnufer wird außerdem die Struktur verbessert: An einigen Stellen werden Steine der Uferbefestigungen entfernt und an drei Buhnen – das sind Landzungen, die als Teil eines massiven Uferverbaus die Strömung in die Flussmitte leiten – teilweise abgetragen. So entstehen in der Lahn kleine Inseln und ein Wechsel zwischen schnellem und stillem Fließverlauf, was verschiedenen Fischarten sowie vielen anderen Tieren im Gewässer dient und die eigendynamische Entwicklung der Lahn fördert. Diese Maßnahmen tragen daher zur langfristigen Verbesserung des ökologischen Zustands dieses Lahnabschnitts bei und erfüllen sowohl die Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie als auch des Europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000.

Insgesamt werden knapp 4.000 Kubikmeter Boden abgetragen. Dadurch wird der Retentionsraum erhöht, also Wasser zurückgehalten, was zu einer Dämpfung von Hochwasserereignissen beiträgt oder auch Starkregen auffangen kann. Der hochwertige Aue-Oberboden wird in Abstimmung mit der örtlichen Landwirtschaft auf Ackerstandorten in der näheren Umgebung aufgebracht, um die dortigen Böden zu verbessern. Die Arbeiten sollen spätestens Mitte November abgeschlossen sein. 

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Oliver Keßler

Oliver Keßler

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