Grafik mit der Info, dass 258 radioaktive Präparate in mittelhessischen Schulen für Lehrzwecke verwendet werden

Regierungspräsidium Gießen

Damit der Unterricht ungefährlich ist

Regierungspräsidium Gießen hat ein Auge auf insgesamt 258 radioaktive Präparate, die in mittelhessischen Schulen zum Einsatz kommen

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Gießen/Mittelhessen. Ob beim Röntgen oder in Mineralien: Radioaktive Strahlung ist in vielen Bereichen des Lebens präsent. Daher es ist wichtig, Grundlegendes darüber zu wissen. Kein Wunder also, dass das Thema Radioaktivität im Chemie- und Physikunterricht in Schulen behandelt wird. Theoretisch, aber bei Versuchen und zu Demonstrationszwecken auch ganz anschaulich. „Das Regierungspräsidium Gießen hat als zuständige Behörde für den Strahlenschutz ein Auge darauf, was in den Schulen in den fünf mittelhessischen Landkreisen passiert. Denn ab einem gewissen Punkt müssen die Präparate, die zum Einsatz kommen, bei uns gemeldet werden“, erklärt Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Derzeit sind in Schulen 258 radioaktive Präparate beim RP registriert – unsere „Zahl des Monats“.

„Umgang strahlenschutztechnisch unbedenklich“

Eines gleich vorweg: „Der Umgang mit den in mehr als 130 Schulen verwendeten Präparaten ist strahlenschutztechnisch ungefährlich“, betont Dr. Christian Klein vom RP-Dezernat für Gentechnik und Strahlenschutz. Hauptsächlich werden für Lehrzwecke in Mittel- und Oberstufe sogenannte „umschlossene Strahler“ verwendet, bei denen die radioaktive Substanz so „eingepackt“ ist, dass sie nicht austreten kann. „In manchen Fällen werden auch natürliche leicht radioaktive Mineralien oder in seltenen Fällen alte Alltagsgegenstände wie Uhren mit Leuchtzifferblättern oder Uranglas verwendet“, weiß Dr. Christian Klein. Doch egal ob natürlich oder nicht: „Die Strahler sind allesamt sehr schwach und in der Praxis lediglich an der Grenze zur behördlichen Meldepflicht. Bei Mineralien handelt es sich sogar um rein natürliche radioaktive Stoffe. Zudem findet der Umgang mit den Strahlern zeitlich begrenzt im Rahmen einzelner Unterrichtsstunden statt.“

Das Wissen über Radioaktivität – den natürlichen Zerfall bestimmter Atomkerne unter Freisetzung von Energie – hält er für immens wichtig. „Dieser Zerfall kann mittels ,Geiger-Zähler‘ sehr einfach und doch präzise gemessen werde. Dafür sind die schwachen Strahler völlig ausreichend.“ Doch die Schülerinnen und Schüler hören nicht nur, dass der Zähler mal schneller und mal langsamer tickert. „Sie erhalten im Unterricht eine Vorstellung über verschiedene Arten von radioaktiver Strahlung, wie man sie abschirmen kann und wo diese überall in der Natur und in der Technik eingesetzt werden kann“, fasst Dr. Christian Klein zusammen.

Da radioaktive Stoffe in Deutschland prinzipiell der staatlichen Aufsicht unterliegen, überprüft das Regierungspräsidium Gießen in Mittelhessen in regelmäßigen Abständen beispielsweise die Lagerung der Präparate vor Ort, die Buchführung radioaktiver Stoffe und ob die Lehrerinnen und Lehrer nicht nur einen Fachkundekurs besucht haben, sondern ihr Wissen durch weitere Kurse aktuell halten.

Stichwort: Zahl des Monats

Eine Zahl besteht aus einer Ziffer oder mehreren, und sie sagt erst einmal nichts aus. Dahinter verstecken sich aber oft spannende Themen mit einem „Ach, das wusste ich noch gar nicht“-Effekt. In der Reihe „Zahl des Monats“ stellt das Regierungspräsidium Gießen interessante Zahlen aus dem Verwaltungsalltag vor und beleuchtet dabei Wissenswertes. Bürgerinnen und Bürger erhalten dadurch einen noch tieferen Einblick in die Aufgaben einer Mittelbehörde, die viel spannender ist, als vielleicht gedacht.

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Oliver Keßler

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