Gießen/Hessen. Er ist etwas kleiner als eine Ein-Cent-Münze, sehr gefräßig und kann enorme Schäden anrichten: der Japankäfer. Vor wenigen Tagen ist in Hessen erstmals ein einzelnes Tier gefunden worden, wie der für ganz Hessen zuständige Pflanzenschutzdienst beim Regierungspräsidium Gießen bestätigt. Und zwar im Raum Trebur im Landkreis Groß-Gerau. Oberstes Ziel ist jetzt, eine Ansiedlung des Japankäfers in jedem Fall zu verhindern. Daher bittet der Pflanzenschutzdienst die Bevölkerung um Unterstützung.
Diese nicht heimische Käferart besitzt ein enormes Schadpotenzial für Naturlandschaften, Landwirtschaft sowie Garten- und Weinbau, aber auch für Hausgärten. Der Japankäfer hat über 300 Wirtspflanzen auf seinem Speiseplan, zum Beispiel Weinreben, Mais und Obstbäume. An den Pflanzen bleiben oft nur die Gerippe der Blätter zurück. Die Pflanzen werden stark geschwächt oder können absterben.
Der Pflanzenschutzdienst Hessen hat im Rahmen des Monitorings schon seit mehreren Jahren in ganz Hessen ein Netz an spezifischen Fallen etabliert – nicht nur wegen des Japankäfers, sondern auch wegen anderer Schädlinge. Im betroffenen Gebiet bei Trebur wurde diese Überwachung nach dem Käferfund nun intensiviert. Nach den aktuellen Erkenntnissen handelt es sich bei dem Fund um ein einzelnes männliches Exemplar, das wahrscheinlich als „blinder Passagier“ eingeschleppt wurde. Da nach intensivem Monitoring in der betroffenen Region bislang keine weiteren Käfer gefunden wurden, werden derzeit keine zusätzlichen amtlichen Maßnahmen angeordnet.
Doch wie sind die Tiere zu erkennen? Der Japankäfer ist nur circa einen Zentimeter groß. Er hat einen metallisch glänzenden, grünen Kopf und braune Flügel. Sein besonderes Merkmal sind fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibsseite und zwei weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs. Verwechselt wird der Japankäfer oft mit dem Gartenlaubkäfer, dem Mediterranen Junikäfer oder dem größeren Rosenkäfer. Diese drei sind im Gegensatz zum Japankäfer jedoch heimische Arten, die keine nennenswerten Schäden verursachen.
Um eine Ansiedlung des Japankäfers zu verhindern, bittet der Pflanzenschutzdienst die Bevölkerung, verdächtige Käfer, auf die die Merkmale des Japankäfers zutreffen, zu fangen und zu fotografieren. Die Fotos können mit Angabe des Fundortes per E-Mail an psd-pflanzengesundheit@rpgi.hessen.de geschickt werden. Die Bilder werden von den dortigen Fachleuten ausgewertet. Bei Bestätigung von Funden werden weitere Maßnahmen ergriffen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter https://pflanzenschutzdienst.rp-giessen.de/pflanzengesundheit/amtliche-erhebungen/der-japankaefer-popillia-japonica/Öffnet sich in einem neuen Fenster, im Faltblatt des Julius Kühn-Instituts unter https://www.julius-kuehn.de/media/Veroeffentlichungen/Flyer/Japankaefer.pdfÖffnet sich in einem neuen Fenster sowie auf den Seiten des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat unter https://www.bmleh.de/DE/themen/landwirtschaft/pflanzenbau/pflanzengesundheit/japankaefer.htmlÖffnet sich in einem neuen Fenster.