RP-Mitarbeiter Hubertus Pfaff (2. v. r.) erklärt seine Handgriffe. Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Dezernatsleiterin Daniela Hildebrand und ihre Stellvertreterin Dr. Veronika Wesp schauen und hören interessiert zu.

Regierungspräsidium Gießen

„Fahrzeug erleichtert die Arbeit enorm“

Vom Kanalhaken bis zur Sonde ist alles drin – Kontrollen in Kläranlagen in Mittelhessen

Gießen. „Die Handgriffe sitzen noch“, lacht Daniela Hildebrand. Die Mitarbeiterin des Regierungspräsidiums Gießen war vor ihrer Zeit als Leiterin des Dezernats „Kommunales Abwasser und Gewässergüte“ unter anderem vier Jahre unterwegs, um Proben in Kläranlagen zu nehmen. Auch im neuen Fahrzeug, das mit allerlei technischem Equipment ausgestattet ist, findet sie sich schnell zurecht und kann Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich problemlos erklären, was sich im Inneren befindet. „Alles hat seinen Platz“, stellt der Behördenleiter zufrieden fest. Probenehmer, Schöpfer, Sonden, Kanalhaken, Waschbecken, eine große Kühlbox und mehr sind in dem Fahrzeug verstaut. „Nach dem aufwändigen Innenausbau ist das Fahrzeug jetzt im Einsatz und erleichtert die Arbeit enorm. Die Rückmeldungen aus dem Team sind durchweg positiv“, freut sich Dr. Christoph Ullrich.

Analyse in Marburg

Beim Regierungspräsidium Gießen gibt es zwei solche Probenahmefahrzeuge. Die Obere Wasserbehörde ist zuständig für die staatliche Abwasseruntersuchung aller mittelhessischen Kläranlagen – in den fünf mittelhessischen Landkreisen sind das 214 an der Zahl. Die RP-Beschäftigten kommen einer wichtigen Aufgabe nach: Sie kontrollieren, ob das, was die kommunalen Kläranlagen in die heimischen Flüsse einleiten, den Vorgaben entspricht. Das geschieht unangekündigt, jährlich zwischen zwei und sechs Mal pro Anlage. „Alleine im vergangenen Jahr kamen wir auf mehr als 450 Probennahmen zwischen Limburg und Schlitz, Münchhausen und Espa“, berichtet die Dezernatsleiterin.

RP-Mitarbeiter Hubertus Pfaff nimmt routiniert die Proben.
RP-Mitarbeiter Hubertus Pfaff nimmt routiniert die Proben.

Während Daniela Hildebrand dem Regierungspräsidenten alles zeigt, macht sich RP-Mitarbeiter Hubertus Pfaff schon mal ans Werk. An diesem Tag werden Proben in der Kläranlage in Gießen genommen. Das geschieht an mehreren Stellen, insbesondere dort, wo das gereinigte Abwasser in die Lahn eingeleitet wird. Vor Ort wird nach pH-Wert, Temperatur, Leitfähigkeit und Sauerstoffsättigung geschaut. Außerdem werden Farbe und Geruch bewertet. Die Proben werden anschließend in einem Labor in Marburg analysiert. Die RP-Beschäftigten bewerten danach die Ergebnisse und teilen sie dem Kläranlagenbetreiber mit.

Die Werte, die RP-Mitarbeiter Pfaff vor Ort ermittelt, liegen absolut im Normbereich, wie Dezernatsleiterin Daniela Hildebrand erläutert. Das kommt nicht von ungefähr. Wird die Kläranlage doch kontinuierlich modernisiert, um den steigenden Anforderungen an die Abwasserreinigung gerecht zu werden. Muss sie auch angesichts der Mengen Abwasser, die hier landen. Das zufließende Kanalnetz ist das größte in Hessen. Es reicht im Westen von Münchholzhausen bis Göbelnrod im Osten sowie von Krofdorf-Gleiberg im Norden bis Cleeberg im Süden. Pro Sekunde laufen hier bis zu 800 Liter Abwasser zu. Wenn es regnet, muss die Kläranlage 1.650 Liter in der Sekunde aufnehmen und reinigen. 

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Oliver Keßler

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