Gießen/Homberg. „Das Basaltwerk in Nieder-Ofleiden ist nicht nur ein gutes Beispiel dafür, dass es in der Region Mittelhessen viele erfolgreiche Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen gibt. Sondern auch dafür, dass das Regierungspräsidium Gießen viele Zuständigkeiten, von Abfallwirtschaft über Bergbau und Verbraucherschutz bis Zuwanderung, innehat“, sagt der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Er besuchte gemeinsam mit der Homberger Bürgermeisterin Simke Ried im Rahmen seiner Sommertour den größten Basaltbruch Europas in Nieder-Ofleiden. Das Basaltwerk, das von der der Mitteldeutschen Hartstein-Industrie AG (MHI) betrieben wird, ist auch Standort der alle drei Jahren stattfindenden „Steinexpo“, der größten Demonstrationsmesse der Roh- und Baustoffindustrie auf dem europäischen Kontinent.
Der Geschäftsführer der MHI, Sascha Rühl, Rainer Georg Hagemeier (Aufsichtsrat MHI), Birgit Schmitt-Biegel (Bereichsleiterin Deponietechnik HIM), Dr. Michael Todzi (MHI Asphalt GmbH) sowie Markus Semmler (Leiter Umwelt- und Planungsabteilung, Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG) und Udo Martin (Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG) begrüßten den Regierungspräsidenten und führten ihn über das Basalt-Tagebau-Gelände, auf dem seit 1905 Basaltabbruch betrieben wird.
Werk 1909 von MHI übernommen
Im Jahr 1909 wurde das Werk von der MHI übernommen und seitdem stetig ausgebaut. Heute werden am Standort Nieder-Ofleiden hochwertiger Basalt-Kies, zum Beispiel für die Schotterung von Eisenbahnstrecken, sowie Asphalt für den Straßenbau hergestellt. Auf dem Gebiet der sogenannten „alten“ Bundesländer ist der Betrieb der größte Lieferant von Schotter an die Deutsche Bahn AG. In den kommenden Jahren steht eine zeitliche Verlängerung der Abbau-Genehmigung durch das RP Gießen an. Ralf Ukleja von der Bergaufsicht erläuterte hierzu das weitere Verfahren.
Auf den durch den Basaltabbau frei gewordenen Flächen ist eine Monodeponie für nicht überwachungsbedürftige Abfälle mineralischen Ursprungs der HIM GmbH entstanden, die aus Gießereireststoffen, insbesondere Formsande der Fritz Winter Eisengießerei in Stadtallendorf und Laubach, aufgeschüttet wird. Zur Entwässerung dieser Deponie wurde ein 204 Meter langer, begehbarer Entwässerungskanal bergmännisch aufgefahren und gebaut. Das Deponie-Abwasser wird regelmäßig kontrolliert und frei von Rückständen über einen Kanal und einen Graben in die heimische Ohm eingeleitet.