Gießen. Nachdem die Mittelhessen bereits bei der Bundessiegerehrung des 71. Europäischen Wettbewerbs in Wiesbaden mit sechs Preisträgern stark vertreten war, waren nun die Landessieger an der Reihe. Die Europa-Union Hessen und das EU-Informationszentrum im Regierungspräsidium Gießen luden gemeinsam die erfolgreichen Schülerinnen und Schüler aus dem Lahn-Dill-Kreis und dem Landkreis Gießen ein. Der Europäische Wettbewerb stand in diesem Jahr unter dem leitenden Motto „Europa (un)limited“.
„Die Grenzen unserer Vorstellungen von Europa zu erweitern und uns kreativ mit den Möglichkeiten und Herausforderungen auseinanderzusetzen, die unser Kontinent bietet, dazu fordert uns das Motto auf“, sagt Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich in seiner Begrüßung. „Mit euren Arbeiten, durch eure Kunst schafft ihr es, Grenzen zu überwinden“, lobt er die Jugendlichen. Gleichzeitig ruft er den jungen Gästen zu: „In einer Welt, die immer stärker vernetzt ist, bietet Europa eine einzigartige Plattform für kulturellen Austausch, wirtschaftliche Zusammenarbeit und politische Stabilität.“
Vielfalt der Arbeiten bewegt
Sieben der mittelhessischen Preisträger waren der Einladung an den Landgraf-Philipp-Platz gefolgt, darunter auch Elena Königsberger von der Gallus-Schule in Grünberg, die mit einer ihrer Arbeiten bereits bei der Bundessiegerehrung erfolgreich war. Weitere Gewinner eines Landespreises sind Lara Barkar und Sidra Abu Alhasan, die beide ebenfalls die Gallus-Schule Grünberg besuchen, sowie Amira Atlati von der Anne-Frank-Schule in Linden sowie Anna Spohie Grünhagen und Sonja Lehle von der Gesamtschule Solms. Anerkennungsurkunden für Ihre Leistungen erhielten darüber hinaus Sabhi Alali, Philipp Schönhals, Dean Wilk, Jonah Knerr (alle Gallus-Schule Grünberg), Tim Diebowski, Hanna Heise, Jamy-Lee Kieslich, Mia Trautz, Georg von Grote (alle Anne-Frank-Schule Linden) sowie Aleria Acar, Maja Sue Goldmann, Hannah Heckmann und Nelly Neh (alle Adolf-Reichwein-Schule Pohlheim). Begleitet werden sie bei der Feierstunde von den Pädagogen Roger Haberditzl, Simon Schunk und Monika Hotte.
Von den Leistungen der Schülerinnen und Schüler angetan ist auch Thomas Mann, Vorsitzender der Europa-Union Hessen sowie ehemaliger Europaabgeordneter: „Es ist gerade die Vielfalt der Arbeiten, die mich jedes Jahr aufs Neue bewegt. Mit Gedichten, selbst gemalten Bildern und Videos hätten die Kinder und Jugendlichen gezeigt, was für sie ein grenzenloses Europa bedeute. „Sie haben sich dabei mit den sichtbaren und unsichtbaren Grenzen Europas beschäftigt.“ Vom Konzept des ältesten Schülerwettbewerbs in Deutschland ist er überzeugt. Er vereine die Begeisterung der jungen Menschen für Europa und deren kreative Talente.
Hintergrund: Europäischer Wettbewerb
Der Europäische Wettbewerb ist ein von der Europäischen Bewegung Deutschland ausgerufener Schülerwettbewerb. Erstmals 1953 in Frankreich als Aufsatzwettbewerb ausgeschrieben, beteiligte sich Nordrhein-Westfalen bereits 1954. Im folgenden Schuljahr zogen die anderen Länder der Bundesrepublik Deutschland nach. Er ist damit der älteste Schülerwettbewerb Deutschlands und eine der ältesten transnationalen Initiativen zur politischen Bildung in Europa. In der Bundesrepublik Deutschland steht der Europäische Wettbewerb unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Jährlich nehmen bundesweit durchschnittlich 80.000 Schülerinnen und Schüler daran teil. Vier Module, nach Altersgruppen gestaffelt, geben unterschiedliche Themen vor, die sich am Motto des von der Europäischen Union ausgerufenen jeweiligen Europäischen Jahres orientieren.