Einzelne Amphibien ziehen bereits von ihren Winterquartieren zu den angestammten Laichgewässern. Das Regierungspräsidium Gießen bittet, in den kommenden Wochen im Straßenverkehr um erhöhte Aufmerksamkeit, vor allem dann, wenn es wärmer und feuchter wird.

Regierungspräsidium Gießen

RP Gießen bittet in den kommenden Wochen um Rücksicht auf Amphibien

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Gießen/Mittelhessen. Ihre Wanderschaft kann lebensgefährlich sein. Deswegen sind Amphibien auf Rücksicht angewiesen. Die ersten ziehen bereits jetzt von ihren Winterquartieren zu den angestammten Laichgewässern. Dabei müssen sie oft Straßen und Wege überqueren. Das Regierungspräsidium (RP) Gießen bittet deswegen alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer in den kommenden Wochen um erhöhte Aufmerksamkeit, vor allem dann, wenn es wärmer und feuchter wird. Dazu zählt vor allem eine deutlich reduzierte Geschwindigkeit an den einzelnen Gefahrenstellen, insbesondere in den Nacht- und frühen Morgenstunden. „Der Startschuss fällt bei regnerischem Wetter und milden Nachttemperaturen von acht bis zehn Grad“, berichtet Martin Schab. Er ist im Artenschutzdezernat des RP tätig.

Erfahrungsgemäß startet die Frühjahrswanderung ab Anfang März und zieht sich bis in den April hinein. „Die ersten Tiere sind zwar schon beobachtet worden, die zu erwartende Massenwanderung könnte jedoch einige Tage auf sich warten lassen“, schätzt RP-Mitarbeiter Schab. Der Weg zu Tümpeln und Teichen führt Kröten, Molche und Frösche nur allzu oft über teils verkehrsreiche Straßen. Hier lauert dann der Tod durch Überfahren. Aber nicht nur unter den Reifen, sondern auch dazwischen droht Gefahr. Hohe Fahrgeschwindigkeiten mit kurzzeitig hohem Druck und Sog unter dem Fahrzeug, lassen die Lungen der Tiere platzen. Daher die Bitte: An Gefahrenstellen das Tempo drosseln und umsichtig fahren. Diese Orte sind im Übrigen oft durch amtliche Schilder gekennzeichnet.

Dadurch schützen Verkehrsteilnehmer nicht nur die Tiere. Sondern auch Menschen. Denn: Viele ehrenamtliche Helfer engagieren sich im Amphibienschutz an Straßen. Dort sind oft temporär Amphibienzäune aufgestellt. Die wandernden Kröten, Lurche und Co. werden in Eimern gefangen, um sie morgens und abends gefahrlos über die Straße zu tragen. Für diesen Einsatz ist eine umsichtige Fahrweise zum Schutz der Helferinnen und Helfer dringend erforderlich. Weniger Aufwand und Risiko besteht, wenn zum Schutze der Amphibienwanderung Straßen in den Nachtstunden gesperrt werden. Hier müssen die ausgeschilderten Umleitungen benutzt werden. Sperrungen werden aber nur an wenigen Straßenabschnitten im Bezirk realisiert.

Öfter findet man hingegen so genannte stationäre Amphibienschutzanlagen. Hier gibt es eine dauerhaft installierte Leiteinrichtung parallel zur Straße. Dies ist eine Sperre, die verhindert, dass Amphibien auf die Fahrbahn gelangen. Stattdessen werden sie zu Kleintiertunneln geleitet, in denen die Straße gefahrlos unterquert werden kann.

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