Gießen. Eintauchen in die Unterwasserwelt der Gießener Lebensader, das ist ab dem ersten April-Wochenende wieder möglich. Denn ab Freitag, 31. März, öffnet das Lahnfenster seine Pforten. Die Saison für spannende Naturbeobachtungen unterhalb der Wasseroberfläche startet. Für die Gäste gibt es auch keine pandemie-bedingten Zugangsbeschränkungen mehr.
„Das Lahnfenster Hessen ist eine Beobachtungsstation an einer Fischaufstiegsanlage in mittelhessischen Gießen. Dort können die Fische durch große Fenster bei ihrer Wanderung beobachtet werden“, erklärt Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Seine Behörde betreibt die Einrichtung, die an der Klinkel’schen Mühle zu finden ist. Ein rund 40 Quadratmeter großer Raum im Untergeschoss des Lahnfensters ermöglicht neue Einblicke in die Unterwasserwelt der Lahn. Ausgestattet mit großen Scheiben zum Fischwanderweg, aber auch mit direktem Blick in die Lahn können hier die Fische in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden.
Gruppenführungen immer beliebter
Möglich ist der kostenlose Zutritt zum einen während der regulären Öffnungszeiten. Diese sind freitags von 15 bis 19 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen (außer Karfreitag) von 13 bis 18 Uhr. In den hessischen Ferien ist ein Besuch außerdem montags bis donnerstags von 13 bis 18 Uhr möglich. Zum anderen werden Gruppenführungen angeboten. Dafür benötigt es aber eine Voranmeldung. „Diese können auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten stattfinden. Wir verzeichnen schon wieder eine steigende Nachfrage“, berichtet Ursula Rock. Sie arbeitet beim Regierungspräsidium Gießen im Dezernat Naturschutz II und betreut das Lahnfenster. Die Anmeldung für Führungen ist möglich per E-Mail an Lahnfenster@rpgi.hessen.de oder telefonisch unter 0641/303-5565. Dieses Angebot ist für Schulklassen und Kindergärten kostenlos.
Wer sich auf eine Erkundungstour der Lahn einlässt, hat gute Chancen, den Fisch des Jahres 2023 „live“ zu erleben. In diesem Jahr ist dies der Flussbarsch, der seine Runden auch durch die Lahn zieht. Besonders markant für diesen Fisch sind die dunklen Längsstreifen und die breit aufgefächerte Rückenflosse mit den spitzen Stachelstrahlen. Hinzu kommt eine schöne Färbung. Einfach ein sehenswerter, heimischer Flussbewohner.
Auch wenn er nicht auf der „Roten Liste“ der als gefährdet eingestuften Fische steht, so wurde er als Stellvertreter für die allgemeine Gefährdung der Fischfauna durch extreme Dürreperioden in den letzten Jahren gewählt. Denn die klimatischen Veränderungen wirken sich auch auf die Lebenswelt unter Wasser aus. Wie spannend und wichtig diese für Natur ist, das erleben Besucher am besten direkt selbst. Beim Blick in die Unterwasserwelt. Am Lahnfenster.
Mehr Informationen sind auf der Homepage unter www.rp-giessen.hessen.de/lahnfenster-hessenÖffnet sich in einem neuen Fenster erhältlich.
