Gießen. Der Verkauf von Feuerwerk vor Silvester hat kein Nachspiel für mittelhessische Unternehmen. Die Sprengstoffexperten beim Regierungspräsidium (RP) Gießen waren auch diesmal vor Silvester unterwegs, um Lagerung und Verkauf von Silvesterfeuerwerk zu kontrollieren. Nun liegen die ausgewerteten Ergebnisse vor. Insgesamt wurden 145 Lager- und Verkaufsstellen für Pyrotechnik überprüft. „Dabei sind in zwei Drittel der Betriebe Mängel festgestellt worden“, berichtet Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Vor der Coronapandemie sind deutlich weniger Mängel vorgefunden worden.
Die meisten Mängel konnten direkt vor Ort behoben werden. Die häufigsten Gründe dafür: fehlender Diebstahl- und Brandschutz sowie fehlende Unterweisung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Besonders achteten die Fachleute darauf, wie die pyrotechnischen Gegenstände gelagert und gekennzeichnet waren, wie sie im Verkaufsraum aufbewahrt sowie ob Abgabe- und Sicherheitsbestimmungen eingehalten worden sind.
„Schwerwiegende Mängel, die eine Anordnung oder sogar ein Bußgeldverfahren erfordern, haben wir glücklicherweise lediglich in einer Verkaufsstelle festgestellt“, erläutert Andreas Altenheimer, RP-Experte für explosionsgefährliche Stoffe. In einigen Betrieben waren die vorgeschriebenen Löschmittel nicht vor Ort, oder falsch platziert, lautet eine Erkenntnis aus den Kontrollen. „Dabei ist es wichtig einen Brand schon im Entstehen zu bekämpfen“, ergänzt sein Kollege Bernhard Rudersdorf.
Selbst wenn der nächste Jahreswechsel noch zeitlich in weiter Ferne liegt: Auch in Zukunft werde das RP Gießen bei seinen Kontrollen für sicheres Silvesterfeuerwerk immer einen Blick auf den Brandschutz haben. „Denn durch die regelmäßigen Feuerwerkverkaufskontrollen zum Jahresende werden nicht nur die Kunden, sondern vor allem auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betriebe geschützt.“