Gießen. Die Weidesaison für landwirtschaftliche Nutztiere und Pferde ist längst vorüber. Weideflächen, die jetzt noch genutzt werden, sind im Winter verwaist. Die meisten Weidezäune sind abgebaut. Einige Überreste der sommerlichen Nutzung gefährden jedoch die heimischen Wildtiere. Überreste von Stacheldraht sind hier genauso gefährlich wie gerade erst genutzte Weidezäune. Durch Wind und Wetter flattern diese umher, verfangen sich im Gebüsch und werden vom Wild nicht mehr wahrgenommen. „Aktuell liegen uns Fälle vor, in denen sich Tiere in solchen Zaunresten verfangen haben“, berichtet Dr. Mona Schütz, stellvertretende Leiterin des Dezernats für Veterinärwesen und Verbraucherschutz im Regierungspräsidium (RP) Gießen. Das kann zu einem qualvollen Tod führen.
Deswegen bittet das RP Gießen die Weidetierhalter, an den Abbau der mobilen Zäune, aber auch aller alten, nicht mehr genutzten Zaunreste zu denken. „Darüber hinaus fordert das Bundesnaturschutzgesetz in Paragraf 14, dass Eingriffe in Natur und Landschaft auf ein Mindestmaß zu beschränken sind“, unterstreicht Mona Schütz ihr Anliegen. Auch wenn sich das Tier selbst befreien kann, sind die Folgen häufig dramatisch. „Schwere Verletzungen oder dauerhaftes Festhängen der Litzenstücke im Geweih oder am Körper können zu erheblichen Schmerzen und Leiden führen.“