Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich (l.) überreichte Dr. Erich Wranze-Bielefeld (2. v. l) das Verdienstkreuz am Bande. Zu den ersten Gratulanten zählten Ehefrau Dr. Doris Bielefeld, Manfred Görig (Landrat Vogelsbergkreis, 2. v. r.) und Lars Schäfer (Leiter des Fachbereichs für die Gefahrenabwehr des Landkreises Marburg-Biedenkopf).

Regierungspräsidium Gießen

„Um den Rettungsdienst im Landkreis Marburg-Biedenkopf und im Vogelsbergkreis verdient gemacht“

Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich überreicht Dr. Erich Wranze-Bielefeld aus Dautphetal das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland

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Gießen. Unzählige Male ist Dr. Erich Wranze-Bielefeld als Notarzt mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatzort geeilt. Unzählige Kranke und Verletzte hat er versorgt, getröstet, gerettet. Als Leitender Notarzt war er zudem bei Großschadensereignissen medizinisch gesamtverantwortlich, musste den Überblick behalten, schnell Situationen erfassen und entscheiden. Und als wäre das nicht schon tagfüllend und herausfordernd genug, hat er sich als Ärztlicher Leiter Rettungsdienst um Konzepte, Standards oder auch die Ausbildung neuer und erfahrener Retter gekümmert. Die Liste seiner Haupt- und Ehrenämter lässt sich problemlos fortsetzen.

Im Ausland im Einsatz

Seine Notarzt-Jacke hat der 72-Jährige inzwischen an den Nagel gehängt. Aber: „So ganz aufhören kann und will ich nicht“, schmunzelt der Dautphetaler. Insgesamt waren es mehr als dreieinhalb Jahrzehnte, in denen er das Rettungsdienstwesen geprägt und vorangebracht hat. Dafür erhielt er aus den Händen des Gießener Regierungspräsidenten Dr. Christoph Ullrich das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. „Sie haben sich um den Rettungsdienst im Landkreis Marburg-Biedenkopf und im Vogelsbergkreis, aber auch weit darüber hinaus verdient gemacht“, würdigte Ullrich im Beisein von Ehefrau Dr. Doris Bielefeld und teils langjährigen Weggefährten.

Von medizinischen Notfällen bis hin zu Auslandseinsätzen in Krisengebieten, beispielsweise nach Erdbeben: Dr. Erich Wranze-Bielefeld hat viel erlebt, Positives wie Negatives. Zunächst studierte er Psychologie, wechselte dann aber in die Medizin. 1985 folgte die Approbation. 1992 beendet er seine Facharztausbildung zum Neurochirurgen. Von 1986 bis 2021 arbeitete er als Notarzt für den Landkreis Marburg-Biedenkopf. Zudem war er von 2004 bis 2020 Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Landkreises Marburg-Biedenkopf. In dieser Funktion trug er maßgeblich zum Auf- und Ausbau der rettungsdienstlichen Strukturen bei. „Viele Standards, die heute selbstverständlich sind, stammen aus deiner Feder“, lobte Lars Schäfer, Leiter des Fachbereichs für die Gefahrenabwehr des Landkreises Marburg-Biedenkopf.

„Gefühlt immer da“

Wertvolle Arbeit hat Wranze-Bielefeld auch für den Vogelsbergkreis geleistet, wie Landrat Manfred Görig unterstrich. Dort war der Dautphetaler von 2018 bis Anfang 2023 Ärztlicher Leiter Rettungsdienst und hat sich besonders im Bereich Ausbildung verdient gemacht. Doch nicht nur das: Als 2021 das Impfzentrum aufgebaut wurde, übernahm Wranze-Bielefeld die ärztliche Leitung. „Er war gefühlt immer da“, lobte Görig. „Was er geleistet hat, ging weit über das normale Maß hinaus.“ In beiden Landkreisen war Wranze-Bielefeld auch Leitender Notarzt. Im Kreis Marburg-Biedenkopf hatte er dieses Ehrenamt von 1995 bis 2022 inne, im Vogelsbergkreis von 2018 bis 2023.

Ganz von der Bildfläche verschwinden wird der 72-Jährige in seinem (Un)Ruhestand nicht. Als Tele-Notarzt wird er weiterhin tätig sein. Das Projekt des Vogelsbergkreises und der Landkreise Gießen und Marburg-Biedenkopf hat er mit initiiert und es liegt ihm nach wie vor besonders am Herzen. Ziel ist, das Rettungsdienstpersonal dank moderner Technik aus der Ferne zu unterstützen und letztlich die Zahl der überflüssigen Notarzteinsätze zu reduzieren. Und dann ist da neben der Medizin ja noch eine große Leidenschaft – das Fahrradfahren. Für seine besonderen Touren ist Dr. Erich Wranze-Bielefeld schon bekannt. Die Nächste führt ihn im Sommer von Barcelona aus über die Pyrenäen und Frankreich in die mittelhessische Heimat.

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