Gießen. Die meisten Weidetiere kommen gut mit unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen zurecht – vorausgesetzt natürlich, sie sind gesund und haben eine gute Körperkondition. Pferden beispielsweise machen große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht nichts aus und Wiederkäuer fühlen sich erst bei vier Grad Celsius so richtig wohl. Doch zwei Sachen mögen alle Tiere nicht: Wind und Nässe. Wer die Tiere auch im Winter auf der Weide hält, selbst wenn es nur tageweise ist, sollte einiges beachten. Dr. Mona Schütz, Leiterin des Dezernats für Veterinärwesen und Verbraucherschutz im Regierungspräsidium (RP) Gießen, gibt Tipps, worauf Halterinnen und Halter achten müssen, damit es ihren Tieren gut geht.
„Die ganzjährige Weidehaltung kann bei gutem Management eine sehr tierschutzgerechte Haltungsform darstellen und hilft in besonderem Maße, die Bedürfnisse der Tiere nach ausreichend Bewegung, Sozialkontakt und frischer Luft zu erfüllen“, betont Schütz, selbst Tierhalterin. Doch so schön das im Winter ist: Es reicht nicht aus, die Tiere – mindestens zwei pro Art – einfach auf eine umzäunte Weide zu stellen. Je mehr Zeit sie dort verbringen, desto wichtiger ist ein geeigneter Schutz vor Wind und Nässe.
Weitläufige Weidefläche
Werden Tiere durchgängig auf der Weide gehalten, so ist ein Witterungsschutz unerlässlich. „In der Regel sollte es sich hierbei um eine stationäre oder mobile Hütte handeln, die groß genug ist, dass sich alle Tiere der Herde dort unterstellen und eine trockene, weiche und wärmeisolierende Liegefläche aufsuchen können“, rät die Fachtierärztin für Tierschutz. In trockenen Perioden könnten gegebenenfalls Hecken oder Tannen diese Anforderungen erfüllen, Laubbäume im Winter aber nicht. Doch bevor eine Hütte errichtet oder aufgestellt wird, sollten sich die Halter bei der Unteren Naturschutzbehörde oder aber der jeweiligen Kommune informieren, was an dieser Stelle erlaubt ist und was nicht.