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Regierungspräsidium Gießen

„Wir müssen die vielen Perspektiven aufzeigen, die Mittelhessen zu bieten hat“

Regierungspräsident Ullrich auf Sommertour: Zu Besuch bei der Zimmermann Formen- und Werkzeugbau GmbH in Gladenbach

Gießen/Gladenbach. Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich ist unterwegs auf Sommertour durch Mittelhessen und besuchte die Zimmermann Formen- und Werkzeugbau GmbH in Gladenbach. Geschäftsleiter Dr. Michael Neumann führte durch den bereits 1886 gegründeten Betrieb, damals noch als Sand- und Kokillenguss sowie Modellbau-Unternehmen. Heutzutage ist er spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von komplexen Spritzgussformen und -werkzeuge für verschiedene Branchen. Im Bereich der Automobilindustrie sind Kunststoffkomponenten von Zimmermann in vielen Modellen weltweit führender Automobilhersteller zu finden. Darüber hinaus werden auch Spritzgusselemente in Auftragsfertigung im eigenen Werk hergestellt.

Regierungspräsident Ullrich zeigte sich beeindruckt von der Produktbandbreite und der Innovationskraft des Unternehmens. Dieses sei ein gutes Beispiel, wie der Wissenstransfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft funktionieren könne. „Mittelhessen ist eine beeindruckende Wirtschafts- und Bildungsregion mit einer enorm hohen Hochschuldichte. Es gilt, die Hochschulabsolventen als Fachkräfte in unserer Region zu halten. Dafür müssen wir mehr für den heimischen Wirtschaftsstandort werben und die vielen Perspektiven aufzeigen, die Mittelhessen zu bieten hat“, betont der Gießener RP. Mit dem Regionalmanagement und dessen zahlreichen Projekten, wie etwa das durch Bundesmittel finanzierte Projekt „TeamMit“, das Transformationsprozesse in der mittelhessischen Automobilindustrie begleiten und steuern soll, sei man auf einem guten Weg.

Michael Neumann wies auf die Bedeutung von Kunststoff für sein Unternehmen hin. Das schlechte Image des Werkstoffes sei völlig unbegründet. Im Gegenteil sei der Werkstoff wegen der Beschaffenheit und vor allem des geringen Gewichts im Vergleich mit anderen Werkstoffen sehr gut geeignet, um den CO2-Fußabdruck in der Produktion deutlich zu reduzieren. Dabei müsse der Fokus aber auch auf Plastikrecyling und das Nutzen des gewonnenen Produkts aus recyceltem Plastik gelegt werden. Ohne Plastik sei die Energiewende nicht möglich, da vom Stromtransport bis hin zu den Elektroautos ein enormer Bedarf an Kunststoffe bestehe. Die Kunststoffproduktion sei ein enormer Wachstumsmarkt, doch leider gebe es durch das Image- des Werkstoffes auch ein Nachwuchsproblem an den Hochschulen. Immer weniger Studenten würden sich dem Studium der Kunststofftechnik zuwenden. Die Kooperation mit den Hochschulen seien jedoch nicht nur zur Gewinnung von Fachkräften von Bedeutung. Auch für die Innovationskraft des Unternehmens sei sie entscheidend, da aus Gründen der Nachhaltigkeit in Zukunft vermehrt auch auf biobasierte Kunststoffe und Verfahren gesetzt werde, die das Materialgewicht bis zu 20 Prozent reduzieren können.

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Oliver Keßler

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