|
Schutzgebiet seit |
1994 |
|
Flächengröße |
6,18 ha |
|
Lage |
westlich von Stockhausen (Stadt Herbstein) |
|
Der „Weinberg bei Stockhausen“ ist ein besonderes kulturlandschaftliches Relikt, entstanden durch die historische Beweidung des Gebietes mit Schafen. Das Naturschutzgebiet umfasst den Südhang einer Hügelkuppe, gelegen im östlichen Unteren Vogelsberg. Als Vogelsbergausläufer ist das Gebiet durch das typische Untergrundgestein, den Basalt, geprägt, welcher an vielen Stellen an die Oberfläche tritt. Auf diesem Untergrund mit geringer und nährstoffarmer Erdauflage können nur karge Pflanzengesellschaften gedeihen, was das Gebiet ackerbaulich und auch forstwirtschaftlich wenig interessant machte. Als Schafsweide wurde das Gebiet dagegen langjährig genutzt, was maßgeblich zur Ausbildung des gebüschfreien Offenlandes und dem seltenen Lebensraumtyp Magerrasen beigetragen hat. Auf diesem flachgründigen Grünlandtyp gedeihen zahlreiche kleinwüchsige Pflanzenarten von besonderem Schutzwert, wie beispielsweise die wärmeliebende Gewöhnliche Pechnelke. Der Offenlandlebensraum wird von stattlichen alten Hute-Eichen bereichert. So ist der „Weinberg“ nicht nur von botanischer Besonderheit, er beherbergt auch eine vielfältige Tierwelt, mit besonders schützenswerten Arten. Mit der Aufgabe der Beweidung Mitte der 1970er Jahre konnten sich Gebüsche, Hecken und Sträucher ungehindert ausbreiten, was den Wert des Magerrasens minderte. Mit der Ausweisung des „Weinberges“ als Naturschutzgebiet soll der Schutz und die Entwicklung des besonderen Lebensraums langfristig sichergestellt werden. |
|
|
Seltene Pflanzenarten |
Buntes Vergissmeinnicht, Brand-Knabenkraut, Herbst-Drehwurz, Berberitze, Acker-Quellkraut, Acker-Gelbstern, Gewöhnliche Prachtnelke und Kleinblütige Rose |
|
Seltene Tierarten |
Neuntöter, Rebhuhn und Grauspecht, Brombeer-Zipfelfalter und Perlgrasfalter, Zweifarbige Beißschrecke, Heide-Grashüpfer und Kleiner Heide-Grashüpfer, Säbeldornige Knotenameise und Schwarze Blütenameise, Weitgegabelte Kristallschnecke und Weinbergschnecke |
|
Pflegemaßnahmen |
Zur Erhaltung und Entwicklung des wertvollen Magerrasens wird dieser auch heute wieder traditionell mit Schafen beweidet und aufwachsendes Gehölz regelmäßig entfernt. |
|
Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume beitragen! Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind. |
|
|
Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Weinberg bei Stockhausen“ (5422-304).
|