Am Oberhof bei Großen-Linden

Schutzgebiet seit

1994

Flächengröße

22,91 ha

Lage

Südlich von Gießen

   

Das Naturschutzgebiet „Am Oberhof bei Großen-Linden“ ist ein ehemaliges Abbaugebiet für Manganerz, dessen Untertagebetrieb 1938 endete. Im Gebiet sind durch das Volllaufen der abgesenkten Stollen sowie von zahlreichen Bombentrichtern des 2. Weltkrieges, über 20 Stillgewässer entstanden. In ihrer Beschaffenheit – in der Größe, Tiefe und Beschattung durch die Umgebung, unterscheiden sich die sich selbst überlassenen Gewässer stark voneinander. Damit stellen sie aber gleichzeitig eine große Bandbreite spezifischer Lebensräume für zahlreiche Wasser- und Uferpflanzen, aber auch viele Libellen und Amphibien zur Verfügung. Ebenfalls werden die Gewässer von geschützten Fledermäusen zum Jagen aufgesucht. Die Gewässer gehen an einigen Stellen in einen mit Wasser überstauten Feuchtgehölzbestand aus Grau- und Ohrweiden über. Da der Wald größtenteils sich selbst überlassen wird und kaum der forstwirtschaftlichen Nutzung unterliegt, enthält er einen hohen Anteil an Totholz, das wertvollen Lebensraum für zahlreiche Insektenarten bietet. Durch die Vernetzung der verschiedenen, kleinräumigen Lebensräume ist das Vogelaufkommen, mit 32 beobachteten Arten, sehr hoch.

Seltene Pflanzen

Südlicher Wasserschlauch, Seidelbast, Geflecktes Knabenkraut, Weiße Waldhyazinthe, Rotes Waldvöglein, Gewöhnliche Akelei, Froschbiss, Gelbe und Falsche-Fuchssegge

Seltene Tierarten

Wasserfledermaus, Großer Abendsegler, Kleinspecht, Wasser- und Grasfrosch, Fledermaus-Azurjungfer und Gefleckte Heidelibelle

Pflegemaßnahmen

Zur Verbesserung der Wasserqualität der Amphibiengewässer werden diese von laubwerfenden Gehölzen im Uferbereich freigestellt. Die artenreichen Lichtungen und Waldsäume werden ebenfalls von beschattenden Gehölzen befreit .

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken – insbesondere auch keine Pilze zu sammeln oder gar auszugraben! Pilzreichtum ist ein besonderes Kennzeichen totholzreicher Waldschutzgebiete. Pilze schaffen durch ihre zersetzende Tätigkeit neue Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten.

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