Amöneburg

Schutzgebiet seit

1927

Flächengröße

32,09 ha

Lage

umschließt die historische Stadt Amöneburg

Die „Amöneburg“ bezeichnet einen mehrgipfligen Basaltberg, der seine Umgebung zu allen Seiten etwa 160 Meter überragt und einen Rundumblick über das flache Amöneburger Becken gewährt. An der Südseite tritt der Basalt als eindrucksvolle, hohe Felswand mit unterschiedlich gelagerten Säulen-Formationen zutage. Auf der „Amöneburg“ umschließt das Naturschutzgebiet in nordöstlicher Richtung mit einem schmalen Laubwaldgürtel den historischen Ortskern der gleichnamigen Stadt. Richtung Süden erstreckt sich der kleine Bergrücken und gipfelt in einer zweiten kleineren Kuppe, welche die Ruine der Wenigenburg trägt. In gleicher Richtung umfasst das Gebiet karge, felsige und vor allem trockene Hänge mit bunten Magerrasen- und Felsflurgesellschaften, die historisch mit Ziegen beweidet wurden. Zusammen mit eingestreuten Hecken sind sie optimaler Lebensraum für Reptilien, wie die gefährdete Ringelnatter, aber auch für zahlreiche, teils seltene Heuschrecken und Schmetterlinge. Die Verknüpfung des Offenlandlebensraumes mit Wald- und Heckenbeständen fördert auch das Vorkommen einer bemerkenswert vielfältigen Vogelwelt. Offene Felsvorsprünge und –wände sowie eine herausragende Säulenbasalt-Formation, werden von zahlreichen Moosen, Flechten und Farnen besiedelt.

Seltene Pflanzenarten

Kleinblütige Rose, Streifen- und Hasen-Klee, Trespen-Federschwingel, Schwielen-Löwenzahn, Tausendgüldenkraut, Heide-Nelke und Knöllchen-Steinbrech, Gewöhnliches Filzkraut, Silber-Fingerkraut, Reiherschnabel und Natternkopf

Seltene Tiere

Schwalbenschwanz, Goldene Acht, Mauerfuchs, Kleiner Würfeldickkopffalter und Mattscheckiger Braundickkopffalter, Westliche Beißschrecke, Rebhuhn, Wendehals, Grauspecht, Baumfalke, Rotmilan, Steinkauz, Schleiereule, Neuntöter und Steinschmätzer

Pflegemaßnahmen

Auf der „Amöneburg“ übernehmen Schafe, Ziegen und Esel die Pflege der Magerrasen. Um die Verbuschung des wertvollen Grünlands darüber hinaus einzudämmen, wird aufwachsendes Gehölz regelmäßig entfernt. Der artenreiche Laubwald soll sich natürlich entwickeln und der Alt- und Totholzanteil gefördert werden, weswegen die forstliche Nutzung dem Ziel angepasst ist. Gebietsfremde Robinien werden behutsam entfernt.

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume und deren seltenen Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Amöneburg“ (5219-301).

 

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