Aubachtal bei Langenaubach

Aubachtal bei Rabenscheid

Schutzgebiet seit

1984

Flächengröße

62,97 ha

Lage

nordöstlich von Rabenscheid (Gemeinde Breitscheid)

   

Das „Aubachtal bei Rabenscheid“ erstreckt sich 5 Kilometer entlang des Aubaches zwischen Langenaubach und Rabenscheid. Das naturnahe Bachauen-System setzt sich aus abwechslungsreichen, heute selten gewordenen Biotopen zusammen, die einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt wertvolle Lebensräume bieten. Hier wechseln sich quellig-nasse Standorte mit Seggenried-Gesellschaften, blütenreiche Hochstaudenfluren, feuchten Bergahorn-, Eschen- und Erlenwäldern sowie dauerhaft wasserüberstauten Erlen-Sumpfwäldern ab. In diesem Mosaik verschiedenster Pflanzengesellschaften gedeihen zahlreiche botanische Schätze, wie beispielsweise der Blaue Eisenhut. Der nördliche Teil des Naturschutzgebietes entwickelt sich seit vielen Jahren in der natürlichen Abfolge von einem Wiesenstandort zu einem struktureichen Waldkomplex. Von besonderer Bedeutung ist das „Aubachtal bei Rabenscheid“ für Vögel, die an ungestörte Feuchtgebiete gebunden sind. So brüten in den feuchten Wiesen die stark bedrohten Wiesenvogelarten Braunkehlchen und Wiesenpieper. Als Nahrungsgast besucht der Schwarzstorch regelmäßig das Gebiet. Die blütenreichen Wiesen, Wälder und Waldränder bieten darüber hinaus der bemerkenswerten Zahl von 214 Schmetterlingsarten optimale Lebensbedingungen. Hervorzuheben ist hier das Vorkommen des bundesweit vom Aussterben bedrohten Blauschillernden Feuerfalters. Die gute Wasserqualität des naturnahen Aubaches erfüllt außerdem die Lebensraumansprüche der Dunkers Quellschnecke, die ebenfalls vom Aussterben bedroht ist.

Seltene Pflanzenarten

Blauer Eisenhut, Sumpf-Blutauge, Stattliches Knabenkraut, Trollblume, Nordisches Labkraut, Fieberklee, Grau-Segge und Faden-Binse.

Seltene Tierarten

Braunkehlchen, Wiesenpieper, Wasseramsel, Blauschillernder Feuerfalter, Großer Eisvogel, Großer Schillerfalter, Veilchen-Perlmutterfalter, Blauflügel-Prachtlibelle und Zweigestreifte Quelljungfer sowie 0424Dunkers Quellschnecke

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt des artenreichen Grünlandes wird dieses, angepasst an die jeweiligen Standortbedingungen sowie die vorkommenden Tiere- und Pflanzen, ein- bis zweimal jährlich gemäht oder mit Rindern beweidet. Aufwachsende Gebüsche werden regelmäßig aus den Wiesen entfernt.

Auch Sie können zum Schutz des besonderen Gebietes als wertvollen Lebensraum der hier vorkommenden Tiere und Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie daher: Leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs!

Bitte unterlassen Sie das Pflücken oder Ausgraben von Pflanzen im Naturschutzgebiet!Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Wandern auf eigene Gefahr!

In diesen Wäldern dürfen Bäume ihren Lebenszyklus nicht nur beginnen, sondern auch auf natürlichem Weg beenden. Das bedeutet, dass Teile von ihnen in Form von Zweigen und Ästen abbrechen und herabfallen oder ganze Bäume umfallen können. Gehen Sie daher immer mit offenen Augen durch den Wald. Verlassen Sie bitte bei starkem Wind und Regen bzw. Unwettern/ Stürmen/ Orkanen oder Schneefall sofort den Wald, da bei diesen Wetterereignissen eine erhöhte Gefahrenlage besteht.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-GebietHoher Westerwald“ (5314-301) und Vogelschutzgebiet „Hoher Westerwald“ (5314-450).

 

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