Bienwiesen bei Allmenrod

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Schutzgebiet seit

1994

Flächengröße

55,11 ha

Lage

westlich von Allmenrod (Stadt Lauterbach)

Die „Bienwiesen bei Allmenrod“ umfassen ein außergewöhnlich stark strukturiertes Mosaik aus Laubwäldern, Vorwaldstadien (Entwicklungsbereiche), Gebüsch- und Heckenstrukturen sowie mäßig feuchten bis nassen Wiesenbereichen auf basalthaltigen Hangbereichen des Unteren Vogelsberges. Die Buchenwälder und die baumartenreichen Blockschuttwälder mit den zutage tretenden, bemoosten Basaltblöcken, verwandeln sich im Frühling in ein farbenrohes Meer aus seltenen Frühblühern. Darüber hinaus gedeihen auf wechselfeuchten Wiesen besondere Pflanzengesellschaften wie Pfeifengraswiesen, Seggen-Riede, Borstgrasrasen und Sumpfdotterblumenwiesen mit streng geschützten Pflanzen, wie beispielsweise Orchideen. Diese Abwechslungsreichen Biotoptypen bieten außerdem einer erstaunlichen Vielfalt von Tieren einen hochwertigen Lebensraum. 56 Vogelarten nutzen in den „Bienwiesen“ als Brut- und Nahrungsrevier, Fledermäuse jagen in den Wäldern und Schmetterlinge finden in den blütenreichen Wiesen wertvolle Nahrungsressourcen. Zweck der Unterschutzstellung des Gebietes ist daher der langfristige Erhalt dieser besonders abwechslungsreichen Landschaft.

Seltene Pflanzenarten

Geflecktes und Breitblättriges Knabenkraut, Schuppen- und Bachnelkenwurz, Türkenbundlilie, Trollblume, Märzenbecher, Gelbes Weidenröschen, Seidelbast und Zweiblättriger Waldstern

Seltene Tierarten

Waldschnepfe, Pirol, Neuntöter, Raubwürger, Schwalbenschwanz, Großer und Braunfleckiger Perlmutterfalter sowie die Sumpfschrecke

Pflegemaßnahmen

Kulturgeschichte

Die alten Laubwälder sollen sich auch weiterhin naturnah entwickeln, daher werden forstwirtschaftlichen Maßnahmen diesem Ziel angepasst. Zum Erhalt der wertvollen Grünlandgesellschaften werden diese jährlich gemäht und aufwachsendes Gehölz bei Bedarf entfernt.

Der Fund von Hügelgräbern weist auf eine Besiedlung des Gebietes bereit zur Bronzezeit (ca. 1800 v.Chr.) hin.

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: Vogelschutzgebiet „Vogelsberg“ (5421-401).

 

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