Brießelserlen

Schutzgebiet seit

1995

Flächengröße

53,54 ha

Lage

westlich von Kirchhain

Beim Naturschutzgebiet „Brießelserlen“ handelt es sich um ein ehemaliges Kiesabbaugebiet, nach dessen Aufgabe hier vier größere, durch Grund- und Niederschlagswasser gespeiste Stillgewässer entstanden sind. Im größten Gewässer, dem "Erlensee", liegt eine wertvolle Erlen-Sumpfwald-Insel. Als Ruhe- und Brutplatz wird sie von zahlreichen Vogelarten, wie beispielsweise dem Kormoran aufgesucht. Die Uferzonen der Gewässer sind in Teilen von strukturreichen Pflanzengesellschaften wie Seggenriede, Röhrichte und Gebüsche umgeben, in deren Schutz unter anderem der Haubentaucher brütet. Auf dem alljährlichen Vogelzug rasten in den „Brießelserlen“ ganze Schwärme von Wasservögeln, darunter Gänse, Möwen und Enten. Über einen Pfad können interessierte Besucher eine Beobachtungshütte am Nordostzipfel des Erlensees erreichen, von der aus das Vogeltreiben ganzjährig beobachtet werden kann. Umgeben werden die offenen Wasserflächen von Grünland, welches überwiegend als Weiden, genutzt wird. Von Nordosten nach Südwesten wird das Gebiet zudem von einem Überschwemmungsgraben (Flutmulde) durchzogen. Die Vielfältigkeit des Gebietes eröffnet neben Vogelarten auch einer bemerkenswerten Insekten- und Amphibienfauna wertvolle Lebensräume. Ein Naturerlebnispfad um den Erlensee erklärt auf Schautafeln die Lebensräume mit ihren gebietstypischen Tier- und Pflanzenarten sowie deren ökologischen Zusammenhänge. Darüber hinaus wurde auch ein Blindenpfad angelegt.

Seltene Pflanzenarten

Sumpfdotterblume, Herbstzeitlose, Märzenbecher, Rauher Löwenzahn, Wasser-Ampfer, Wasser-Greiskraut, Wiesensilge, Rispen-, Fuchs- und Blasen-Segge, Gewöhnliche Sumpfbinse, Wiesen-Silge und Gelbe Schwertlilie

Seltene Tiere

Haubentaucher, Löffel-, Tafel- und Reiherente, Bekassine, Schilfrohrsänger und Flussuferläufer, Feldlerche, Neuntöter, Erdkröte, Wasserfrosch, Moderlieschen, Äsche und Rotfeder, Schwalbenschwanz und Weißrandiger Grashüpfer.

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt des wertvollen Biotop-Komplexes werden in den „Brießelserlen“ regelmäßig Pflegemaßnahmen durchgeführt. Das Grünland im südlichen Schutzgebietsbereich wird schonend beweidet und gemäht. Im nördlichen Teil des Naturschutzgebietes wird das Offenland seiner natürlichen Entwicklung überlassen werden, um die Strukturvielfalt zu bereichern. Invasive Arten, wie der Riesenbärenklau, werden bekämpft.

Auch Sie können zum Schutz des besonderen Lebensraumes und der dort Ruhe und Schutz suchenden Tiere beitragen!

Wir bitten Sie daher: Leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs!

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: Vogelschutzgebiet „Amöneburger Becken“ (5219-401).

 

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