Bruchwiesen bei Salz

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Schutzgebiet seit

1992

Flächengröße

21,23 ha

Lage

nordöstlich von Salz (Gemeinde Freiensteinau)

Die „Bruchwiesen bei Salz“ erstrecken sich entlang des Salzbaches im Hohen Vogelsberg. Das Gebiet zeichnet sich durch seinen starken Wassereinfluss aus, der durch ungewöhnlich viele Quellaustritte auf verhältnismäßig kleinem Raum hervorgerufen wird. Die Grünlandbereiche, die das Naturschutzgebiet umfasst, sind aus diesem Grund überwiegend feucht bis nass mit stellenweiser Niedermoorbildung. Hier gedeihen heute viele seltene Pflanzengesellschaften mit bemerkenswertem Arteninventar, welche sich an die hydrologischen Besonderheiten angepasst haben, wie beispielsweise seltene Seggen-Gesellschaften oder die vom Aussterben bedrohte Pfeifengraswiese. Ergänzt wird der Feuchtwiesen-Komplex durch den bachbegleitenden Erlenauwald sowie einen Erlensumpfwald und Weidengebüsche, die das Naturschutzgebiet mit wertvollen Lebensraumstrukturen für zahlreiche Tierarten bereichern. Von überregionaler Bedeutung ist hier das Vorkommen einer Vielzahl bedrohter Vogelarten, welche in den „Bruchwiesen“ geeignete Brutplätze und ein reiches Nahrungsangebot vorfinden. So können beispielsweise Wasseramsel und Eisvogel beim Jagen am Salzbach beobachtet werden. Auch beherbergt das Naturschutzgebiet eine artenreiche Schmetterlingslebensgemeinschaft.

Seltene Pflanzenarten

Breitblättriges und Stattliches Knabenkraut, Sumpf-Blutauge, Sumpf-Weidenröschen, Schmalblättriges Wollgras und Fieberklee sowie Schwarzschopf-, Schnabel- und Blasen-Segge

Seltene Tierarten

Bekassine, Wasseramsel, Eisvogel, Grauschnäpper, Grauspecht, Rot- und Schwarzmilan, Sperber und Habicht, Schwalbenschwanz, Goldene Acht, Braunfleckiger und Randring-Perlmutterfalter, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling und Violetter Waldbläuling

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt der seltenen Feucht- und Nasswiesen werden diese einmal jährlich gemäht. Um diese außerdem als Brutlebensraum für die Bekassine zu erhalten, werden aufwachsende Gebüsche in diesen Bereichen regelmäßig entfernt.

Auch Sie können zum Schutz des besonderen Gebietes als wertvollen Lebensraum der hier vorkommenden Tiere und Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie daher: Leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs!

Bitte unterlassen Sie das Pflücken oder Ausgraben von Pflanzen im Naturschutzgebiet!Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!FFH-Gebiet „Talauen bei Freiensteinau und Gewässerabschnitt der Salz“ (5522-303) und Vogelschutzgebiet „Vogelsberg“ (5421-401).

 

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