Schutzgebiet seit |
1976 (Erstausweisung 1939) |
Flächengröße |
106,38 ha |
Lage |
nordöstlich von Wieseck (Stadt Gießen) |
Der „Hangelstein“ ist ein 305 Meter hoher bewaldeter Basaltkegel vulkanischen Ursprungs und ein Ausläufer des Vogelsberges. Das Gebiet setzt sich aus einem Mosaik kleinräumiger und klimatisch sehr unterschiedlicher Waldlebensräume zusammen, welche zahlreichen bedrohten Tier- und Pflanzenarten Schutz bieten. An den Steilhängen des Hangelsteins gedeihen struktur- und baumartenreiche Laubwaldgesellschaften mit bestandsbildenden Buchen sowie Linden, Hainbuchen, Eichen, Eschen und Bergahorn. Bemerkenswert und von großer Bedeutung ist der hohe Anteil an Altbäumen und Totholz als Lebensraum für zahleiche Vögel, Fledermäuse und Insekten, aber auch für das seltene Grüne Besenmoos. Besonders beeindruckend ist der Frühling auf dem Hangelstein, wenn sich der Waldboden der Bergkuppe in ein Blütenmeer aus Frühblühern mit vielen, teils gefährdeten Pflanzenarten verwandelt. Weitere Besonderheiten sind die mächtigen Felsvorsprünge, wie zum Beispiel die „Teufelskanzel“, sowie schöne Säulenbasalt-Formationen in Bereich der „Felsenkanzel“, die an den Nord- und Westhängen auftreten und von Farnen und Moosen besiedelt werden. |
|
Seltene Pflanzenarten |
Blauroter Steinsame, Dunkles Lungenkraut, Gelbes Buschwindröschen, Waldgoldstern, Wunder-Veilchen, Seidelbast, Gelber Eisenhut und das Wilde Silberblatt. |
Seltene Tierarten |
Uhu, Klein- und Grauspecht, Hohltaube, Großes und Kleines Mausohr, Fransen-, Bart- und Bechsteinfledermaus |
Pflegemaßnahmen |
Zum Erhalt und der Förderung einer naturnahen Laubwaldentwicklung werden gebietsfremde Nadelbäumen entfernt. Im Rahmen der Besucherlenkung werden zudem Rad- und Wanderwege ausgewiesen. |
Kulturgeschichte |
Der „Hangelstein“ ist ein geschichtsträchtiger Ort! Seine botanische Vielfalt zog schon im 17. Jahrhundert. die Aufmerksamkeit von Naturforschern auf sich. So erforschte schon der berühmte Frankfurter Arzt Johann Christian Senckenberg, aus dessen Stiftung das Naturkundemuseum und Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt hervor ging, die Pflanzenwelt des Gebietes. |
Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume beitragen! Bitte bleiben Sie auf den Wegen. Das Verlassen der Wege schädigt die empfindliche Vegetation! Achten Sie als Fahrradfahrer bitte auf die Wegeauszeichnung, die sie den Infotafeln entnehmen können! Nicht alle Pfade dürfen in diesem Gebiet mit dem Rad befahren werden. Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind. |
Wandern auf eigene Gefahr!
In diesen Wäldern dürfen Bäume ihren Lebenszyklus nicht nur beginnen, sondern auch auf natürlichem Weg beenden. Das bedeutet, dass Teile von ihnen in Form von Zweigen und Ästen abbrechen und herabfallen oder ganze Bäume umfallen können. Gehen Sie daher immer mit offenen Augen durch den Wald. Verlassen Sie bitte bei starkem Wind und Regen bzw. Unwettern/ Stürmen/ Orkanen oder Schneefall sofort den Wald, da bei diesen Wetterereignissen eine erhöhte Gefahrenlage besteht.
Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Hangelstein“ (5318-301).