Im Pfaffendriesch bei Freiensteinau

Lesedauer:2 Minuten

Schutzgebiet seit

1997

Flächengröße

32,79 ha

Lage

nordöstlich von Freiensteinau

Das Naturschutzgebiet „Pfaffendriesch bei Freiensteinau“ liegt im Tal des Steinaubaches im Hohen Vogelsberg und umfasst einen heute selten gewordenen Bachauen-Grünland-Wald-Komplex, der von einzelnen Quellaustritten an den Talhängen beeinflusst wird. In einem Mosaik aus trockenen, wechselfeuchten bis staunassen Standorten gedeihen viele verschiedene, teils international geschützte Pflanzengesellschaften, wie beispielsweise Pfeifengraswiesen, Mager- und Borstgrasrasen mit einem ausgesprochen vielfältigen Arteninventar. Der Steinaubach wird von Hochstaudenfluren und im untern Gewässerabschnitt von einem kleinen Auenwald aus Erlen und Eschen begleitet. Das Vorkommen bestimmter Wasserinsekten und des anspruchsvollen, seltenen Edelkrebses ist ein Indikator für die gute Wasserqualität des Baches. Die naturnahen Buchen- und feuchten Eschen-Ahorn-Waldbereiche, mit ihrer reichen Kraut- und Strauchschicht sowie einem hohen Anteil an Totholz komplettieren das Naturschutzgebiet in seiner Vielfalt, vor allem als abwechslungsreicher Lebensraum für die Tierwelt. Das feuchte Grünland bietet seltenen wiesenbrütenden Vogelarten wertvollen Brutlebensraum und das Blütenangebot lockt zahlreiche Insekten an. Ebenso dient das Totholz im Wald vielen höhlenbewohnenden Vögeln sowie zahlreichen Insekten als geeigneter Rückzugsraum.

Seltene Pflanzenarten

Gefalteter Frauenmantel, Sumpf-Blutauge, Sumpf-Veilchen, Geflecktes und Breitblättriges Knabenkraut, Grüne Waldhyazinthe, Märzenbecher, Schnabel- und Blasen-Segge

Seltene Tierarten

Eisvogel, Wasseramsel, Wiesenpieper, Braun- und Schwarzkehlchen, Bekassine, Wespenbussard, Schwarzstorch und Schwarzmilan, Grasfrosch und Ringelnatter, Edelkrebs und Groppe, Wiesen-Grashüpfer, Sumpfschrecke und Kurzflügelige Schwertschrecke

Pflegemaßnahmen

Die Pflege und Entwicklung des Grünlandes durch Mahd und/oder Beweidung erfolgt abgestimmt auf die Pflanzengesellschaften und die Brutzeiträume der wiesenbrütenden Vögel. Die Laubwälder werden naturgemäß bewirtschaftet, Totholz gefördert und damit die zukünftige naturnahe Entwicklung des Waldes sichergestellt.

Auch Sie können zum Schutz des besonderen Gebietes als wertvollen Lebensraum der hier vorkommenden Tiere und Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie daher: Leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs!

Bitte unterlassen Sie das Pflücken oder Ausgraben von Pflanzen im Naturschutzgebiet!Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Talauen bei Freiensteinau und Gewässerabschnitt der Salz“ (5522-303).

 

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