Lahnknie bei Michelbach

Schutzgebiet seit

1991

Flächengröße

37,87 ha

Lage

nordwestlich von Michelbach (Stadt Marburg)

   

Das „Lahnknie bei Michelbach“ erstreckt sich rund 3 Kilometer entlang eines naturnahen, verzweigten Lahnabschittes mit breitem, flachem Flussbett und stellenweisen Kiesbänken zwischen Caldern und Sterzhausen. Das Naturschutzgebiet umfasst neben dem Fließgewässerabschnitt, der fast vollständig von Weiden und Erlen gesäumt wird, auch die angrenzenden Uferbereichen mit besonders schutzwürdigen feuchten bis frischen Grünland- und Brachflächen, den Unterlauf und Mündungsbereich des Michelbaches sowie einen Teil des Grubenbaches mit Quellbereichen. Ergänzt wird das Naturschutzgebiet von den bewaldeten Hängen am „Rothen Scheid“, die sich durch eine reiche Frühblüher-Flora auszeichnen, sowie am „Kalkberg“ bei Michelbach. Die Verknüpfung dieser strukturreichen Biotope eröffnet einer bemerkenswert vielfältigen Tierwelt abwechslungsreiche Lebensräume. Neben der beeindruckenden Anzahl von 100, teils stark gefährdeten Vogelarten die zum Brüten, Rasten oder zur Nahrungssuche ins Gebiet kommen, findet man hier auch eine phantastische Insektenwelt vor. Schmetterlinge, Käfer und Heuschrecken, vor allem aber besonders anspruchsvolle Gewässerinsekten finden hier einen Lebensraum. Zahlreiche selten gewordenen Fische konnten in diesem Lahnabschnitt nachgewiesen werden, ebenso wie einige seltene, an Fließgewässer gebundene Säugetiere, wie die Wasserspitzmaus und Wasserfledermaus. Wegen seiner Vielfältigkeit ist das „Lahnknie bei Michelbach“ nicht nur für den Naturschutz von herausragendem Wert sondern auch für die Wissenschaft zur Erforschung naturnaher Gewässerökosysteme.

Seltene Pflanzenarten

Weicher Pippau, Trauben-Trespe, Sumpf-Vergissmeinnicht, Rotfrüchtiger Löwenzahn

Seltene Tierarten

Eisvogel, Gebirgsstelze, Wasseramsel, Flussregenpfeifer, Braunkehlchen, Wespenbussard, Wendehals, Neuntöter und Uferschwalbe, Teich-, Berg- und Kammmolch, Blauflügel- und Gebänderte Prachtlibelle, Groppe, Äsche, Aal, Bachschmerle, Döbel, Hasel, Elritze, Ringel- und Schlingnatter, Großer Schillerfalter, Kleiner Eisvogel, Dukatenfalter und Schwalbenschwanz, Wasserspitzmaus und Wasserfledermaus

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt kleinflächiger Magerrasen- und Halbtrockenrasenstandorte werden diese einmal jährlich gemäht. Zur Entwicklung der Feuchtwiesen werden gebietsfremde Nadelbäume behutsam entfernt.

Auch Sie können zum Schutz des besonderen Lebensraumes und der dort Ruhe und Schutz suchenden Tiere beitragen!

Wir bitten Sie daher: Leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs!

Schlagworte zum Thema