Langer Grund bei Schönstadt

Schutzgebiet seit

1987

Flächengröße

49,61 ha

Lage

nördlich von Schönstadt (Stadt Cölbe)

Der „Lange Grund bei Schönstadt“ erstreckt sich über 4 Kilometer beidseits des Bachs „Schwarzes Wasser“ im Burgwald, einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete Hessens. In dem naturnahen Bachtal kommen mosaikartig verschiedene, ökologisch besonders wertvolle Lebensraumtypen vor: Flach- und Zwischenmoore mit zahlreichen seltenen Torfmoosen, Erlen-Sumpfwälder, Feuchtwiesen, Kleinseggen- und Waldbinsen-Sümpfe sowie Frischwiesen und kleinflächig trockene Heidegesellschaften. Von besonderer Bedeutung für das Naturschutzgebiet sind mehrere aufgestaute, nährstoffarme und saure Teiche entlang des Baches, die breite Uferzonen aufweisen. An den Gewässerrändern gedeihen große, lockere Bestände der seltenen Schnabel-Segge auf einem Unterwasserpolster aus besonderen Torfmoosen, gefährdetem Verkannten Wasserschlauch und Rasen-Binse. Bei niedrigen Wasserständen wandern aus den Randbereichen Moorbirken und Ohrweidegebüsche in die Moorflächen ein. Das Wasser der Teiche ist wegen des hohen Huminsäuregehaltes, bedingt durch den langsamen Abbau abgestorbenen Pflanzen- und Tierreste im Moor, dunkelbraun gefärbt. Der abwechslungsreiche, kühle Feuchtlebensraum beherbergt neben den botanischen Besonderheiten vor allem eine reiche, gut angepasste Libellenfauna mit zahlreichen seltenen Arten. Drüber hinaus konnte im „Langen Grund“ die stark gefährdete Geburtshelferkröte nachgewiesen werden. Auch die seltene Waldschnepfe kann an den Teichen beobachtet werden. Der „Lange Grund bei Schönstadt“ bildet zusammen mit den angrenzenden Naturschutzgebieten im Burgwald einen Biotopverbund von überregionaler Bedeutung.

Seltene Pflanzenarten

Rundblättriger Sonnentau, Grau- und Schnabelsegge, Wald-Läusekraut, Sumpf-Veilchen, Schmalblättriges Wollgras, Sumpf-Weidenröschen

Seltene Tierarten

Torf-Mosaikjungfer, Kleine Moosjungfer, Arktische Smaragdlibelle und Zweigestreifte Quelljungfer, Geburtshelferkröte, Mauerfuchs, Hohltaube, Waldschnepfe und Raufußkauz

Pflegemaßnahmen

Zur Wiederherstellung des moortypischen Wasserhaushaltes werden Entwässerungsgräben und Drainagen geschlossen. Gebietsfremde Fichten werden aus den Mooren entfernt ebenso in den Laubwäldern, wo sie durch Anpflanzung heimischer, standortgerechter Baumarten ersetzt werden. Die Heideflächen werden mit Schafen beweidet. Zur Verbesserung der Heideausbreitung wird der Oberboden in den Vorkommensbereichen abgetragen. Die Grünlandflächen werden jährlich gemäht. In Einzelfällen werden Stillgewässer neu angelegt.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Langer Grund bei Schönstadt“ (5018-305) und Vogelschutzgebiet „Burgwald“ (5018-401).

Nähere Informationen zu Natura 2000 Gebieten erhalten Sie unter folgendem Link.

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