Oberes Verstal

Oberes Verstal

Lesedauer:2 Minuten

Schutzgebiet seit

1997

Flächengröße

85,01 ha

Lage

nördlich vom Frankenbach (Gemeinde Biebertal)

   

Das „Obere Verstal“ gehört zum südlichen Teil des Gladenbacher Berglandes und umfasst ein einzigartiges Mosaik besonderer Lebensräume, das für eine Vielzahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten von großer Bedeutung ist. Dieses Mosaik setzt sich aus naturnahen Fließgewässern – der Vers und ihrer Seitenbäche – mit typischem Erlensaum und gewässerbegleitenden Wiesenbereichen sowie Hecken, Gebüschen und kleinen Waldbeständen zusammen. Die Grünländer sind auf Grund unterschiedlichen Wassereinflusses frisch bis nass, teils sogar sumpfig. Gemeinsam mit einer kleinräumigen Verteilung von Nährstoffen bieten sich spezifische Standortbedingungen für seltene und schützenswerte Pflanzengesellschaften, wie Seggen-Gesellschaften, Pfeifengras-Wiesen und Hochstaudenfluren. Das Blütenangebot der artenreichen Wiesenbereiche fördert das Vorkommen vieler Insekten, vor allem von Heuschrecken und Schmetterlingen. Die Gehölzstrukturen entlang der Gewässer sowie eingestreute Hecken und Gebüsche dienen vielen Vogelarten als wertvolle Brutplätze. Das „Obere Verstal“ wird aber auch von vielen Nahrungsgästen aufgesucht. Insgesamt konnten im Gebiet 78 Vogelarten nachgewiesen werden.

Seltene Pflanzenarten

Schwarzkopf-, Blasen-, und Schnabelsegge, Breitblättriges Knabenkraut, Sumpf-Ständelwurz, Sumpf-Weidenröschen, Färber-Scharte, Fieberklee und Sumpf-Veilchen.

Seltene Tierarten

Eisvogel, Braunkehlchen, Wasseramsel sowie Neuntöter, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Goldene Acht und der Dukatenfalter, die Sumpfschrecke, Warzenbeißer und Kurzflügelige Schwertschrecke.

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt der artenreichen Wiesenbereiche werden diese angepasst an die jeweiligen Pflanzengesellschaften ein- bis zweimal im Jahr gemäht oder mit Schafen beweidet.

Auch Sie können zum Schutz des besonderen Gebietes als wertvollen Lebensraum der hier vorkommenden Tiere und Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie daher: Leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs!

Bitte unterlassen Sie das Pflücken oder Ausgraben von Pflanzen im Naturschutzgebiet!Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

 

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!FFH-Gebiet 5317-301 Oberes Verstal

 

Schlagworte zum Thema