Sohlgrund von Erksdorf

Schutzgebiet seit

1987

Flächengröße

25,71 ha

Lage

nördlich von Erksdorf (Stadt Stadtallendorf)

Der „Sohlgrund bei Erksdorf“ liegt in einer feuchten Talmulde, die von mehreren kleinen, grabenartigen Quellbächen durchzogen wird. Im zentralen Bereich des Naturschutzgebietes, einem flächigen, von Grundwasser gespeisten Niedermoor, vereinen sich die Gräben und münden in den Erksdorfer Bach. Dieses wertvolle Moor-Biotop zeichnet sich durch ein kleinräumiges Mosaik besonderer Pflanzengesellschaften aus. Von landesweiter Bedeutung ist das Großseggenried mit einem Massenbestand der Wunder-Segge. Auf engem Raum stehen einige hundert große Bulten dieser ansonsten seltenen Art. Weiterhin treten hier gefährdete Lebensraumtypen wie Röhrichte, Hochstaudenfluren und Kleinseggen-Sümpfe sowie Frisch-, Feucht- und Nasswiesen mit zahlreichen streng geschützten Pflanzen auf. Hier gedeiht beispielsweise die seltene Orchidee Breitblättriges Knabenkraut in kräftigen Exemplaren. Trotz landesweit rückläufiger Bestände brüten in den Wiesen des „Sohlgrundes“ regelmäßig Wiesenpieper, Schafstelze und Braunkehlchen. Aufgewertet wird das Gebiet durch Weiden- und Erlenbestände entlang der Gräben sowie eingestreuten Hecken, die wertvolle Lebensraumelemente für zahlreiche Tiere darstellen. Im Westen des „Sohlgrundes bei Erksdorf“ befindet sich zudem eine ehemalige Sandgrube mit mehreren Tümpeln in denen Teichmolch, Gras- und Wasserfrosch laichen.

Seltene Pflanzenarten

Wunder-Segge, Grau-, Draht-, Fuchs- und Schnabel-Segge, Breitblättriges Knabenkraut, Sumpf-Stendelwurz, Fieberklee, Wasser-Greiskraut, Sumpf-Sternmiere, Gewöhnliche Natternzunge und Sumpf-Blutauge

Seltene Tiere

Braunkehlchen, Wiesenpieper, Wachtel und Rebhuhn, Gras- und Teichfrosch, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Sumpf-Grashüpfer und Kurzflügelige Schwertschrecke, Gefleckte Heidelibelle, Südliche und Glänzende Binsenjungfer

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt des Feuchtgrünland-Komplexes wird dieser, angepasst an die jeweiligen Standortbedingungen, Pflanzengesellschaften und Brutzeiten der Wiesenvögel, ein- bis zweimal jährlich gemäht oder mit Schafen beweidet. Die Abbauwände der Sandgrube sowie der Rand des Grubengewässers werden regelmäßig von Gebüschen befreit. Zum Schutz vor Verlandung wird der Teich zudem entschlammt.

Auch Sie können zum Schutz des besonderen Gebietes als wertvollen Lebensraum der hier vorkommenden Tiere und Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie daher: Leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs!

Bitte unterlassen Sie das Pflücken oder Ausgraben von Pflanzen im Naturschutzgebiet!Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

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