Strickshute von Frechenhausen

Lesedauer:2 Minuten

Schutzgebiet seit

1993

Flächengröße

34,89 ha

Lage

südlich von Frechenhausen (Gemeinde Angelburg)

Die „Strickshute von Frechenhausen“ liegt auf einer Höhe von bis zu 560 Metern im westlichen Lahn-Dill-Bergland. Das Gebiet ist ein Relikt der historischen Nutzung der wenig ertragreichen Böden als Viehweiden (Huten) für das gesamte Rindervieh des Dorfes Frechenhausen. Von dieser Nutzung zeugen auch heute noch, trotz zweier Aufforstungsperioden, gut erhalten Reste des europaweit stark gefährdeten Borstgrasrasens sowie alte, auf 250 bis 300 Jahre geschätzte, mächtige Hute-Buchen, welche sich über die ehemalige Weidefläche verteilen. Auf trockenen bis quellig-nassen Standorten gedeihen verschiedenste Pflanzengesellschaften mit einem bemerkenswerten Arteninventar. Hier wechseln sich Borstgrasrasen mit Heidegesellschaften, Frisch- und Feuchtwiesen sowie Übergangsbestände zwischen Glatthafer- und Goldhafer-Wiesen ab, in denen seltene Pflanzen, wie Arnika und die streng geschützten Orchideen Geflecktes und Breitblättriges Knabenkraut, vorkommen. Gebüsche sowie der Erlen-Auwald entlang kleiner Bachläufe ergänzen das Gebiet mit wertvollen Lebensraumstrukturen für eine vielfältige Tierwelt. Auf der „Strickhute“ kommen vor allem zahlreiche Schmetterlings- und Heuschreckenarten mit einigen bedrohten Vertretern vor.

Seltene Pflanzenarten

Katzenpfötchen, Gewöhnliche Ackelei, Arnika, Schnabel-Segge, Geflecktes und Breitblättriges Knabenkraut, Sumpf-Weidenröschen, Schmalblättriges Wollgras, Deutscher Ginster, Geöhrtes Habichtskraut, Fieberklee, Weiße Waldhyazinthe und Preiselbeere

Seltene Tierarten

Hundsveilchenperlmutterfalter, Großer und Braunfleckiger Perlmutterfalter, Kommafalter, Kaisermantel, Brauner Feuerfalter, Dukatenfalter, Geisklee-Bläuling und Thymian-Widderchen, Sumpfschrecke, Heide-Grashüpfer und Gefleckte Keulenschrecke

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt der besonders schützenswerten Grünlandlebensräum und ihrer reichen Tier- und Pflanzenwelt, werden diese angepasst an die jeweiligen Standortbedingungen mit Rindern beweidet oder einmal jährlich gemäht. Unerwünschter Gehölzaufwuchs wird regelmäßig entfernt und die Fichten der Aufforstungsperioden behutsam aus dem Magerasen entfernt.

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume und deren seltenen Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Strickshute von Frechenhausen“ (5216-302).

 

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